Porträt

Fernando Alonso

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2006 wurde Alonso Doppelweltmeister in der Königsklasse des Motorsports - der jüngste aller Zeiten noch dazu.

"Doch eigentlich ist er in gewissen Belangen noch ein Kind", meinte Flavio Briatore, der Manager von Formel-1-Superstar Fernando Alonso. Sein spanischer Schützling hat dem WM-Rivalen Michael Schumacher in Interlagos/Sao Paulo 2006 auch noch den Titel als jüngster Mehrfach-Champion abgenommen. Danach wechselte der Weltmeister zum Konkurrenzteam McLaren-Mercedes - doch diese Ärea geht jetzt vorzeitig zu Ende.

Bescheiden, schnell, unbekümmert
In Spanien war Alonso letztes Jahr jedenfalls der unumschränkte Superstar, stellte am Sonntag sogar den Fußball-Klassiker seines Lieblingsklubs Real Madrid gegen den FC Barcelona in den Schatten. Doch der Champion sieht sich selbst als "ganz normalen Typ", er geht gerne ins Kino und ist ein Fan spanischer Rockmusik. Vor allem aber ist er bescheiden, schnell und unbekümmert, hat sich weder im eigenen Renault-Team noch außerhalb davon je ein Blatt vor den Mund genommen.

Kleiner Hitzkopf
Ein kleiner Hitzkopf ist der sonst so besonnene Alonso auf der Rennstrecke außerdem. Das hat er in der letzten Saison mit einigen unüberlegten Aktionen unter Beweis gestellt. Über Triumphe freuen kann sich der 1,71 m kleine und 68 kg leichte Jungstar dafür tatsächlich wie ein Kind. 15 Grand-Prix-Siege und ebenso viele Pole Positions für Renault hatte der Asturier, der in Oxford lebt, bis dato zu bejubeln.

Bereits mit drei Jahren im Rennauto
Alonso weiß, wem er einen Großteil seiner Erfolge zu verdanken hat - seinem Vater, einem pensionierten Sprengmeister im Bergbau, dem ehemals wichtigstem Wirtschaftszweig Asturiens. Jose Luis Alonso hatte seinen Sohn bereits mit drei Jahren in ein "Rennauto" gesetzt. "Er hat mir ein Kart gebastelt und Holzklötze an die Schuhe gebunden, damit ich die Pedale erreichen konnte", erinnerte sich "Nano", wie der Doppelweltmeister im Kreise seiner Familienmitglieder, Freunde und Fans liebevoll genannt wird.

Unterstützung des Vaters
"Die Geschichte von Fernando ist die eines mit dem Lenkrad hoch begabten Kindes, das von Anfang an auf die Unterstützung und die Begeisterung eines Vaters und einer ganzen Familie zählen konnte", lautet der erste Satz der Biografie auf Alonsos offizieller Website. Gemeinsam mit seiner älteren Schwester Lorena war der Botschafter des UN-Kinderhilfswerkes UNICEF in durchschnittlichen Verhältnissen aufgewachsen. Seine Mutter ist Verkäuferin beim spanischen Großkaufhaus "El Corte Ingles".

2001 Debüt in Melbourne
Doch schon in sämtlichen Nachwuchsserien degradierte der Jungspund die Konkurrenz zu Statisten, gewann erst die Junioren-WM im Kart und wechselte noch als Teenager in die Euro-Serie der Formel Nissan. In der Formel-3000-EM wurde auch Briatore auf den Spanier aufmerksam, verhalf ihm am 4. MärZ 2001 in Melbourne im Minardi zum Debüt in der Königsklasse. Dort hält Alonso unter anderem die Rekorde als jüngster Weltmeister, Grand-Prix-Sieger und Pole-Position-Mann.

Nationalheld in Spanien
In seinem Heimatland ist Alonso längst unumschränkter Nationalheld, wurde von den Medien gar zu "Fernando I." geadelt. Der kleine Mann hat die Formel 1 auch im Königreich ganz groß gemacht. Alonsos Heimrennen in Barcelona war in den beiden vergangenen Saisonen jeweils ausverkauft, sein geschätztes Jahreseinkommen beträgt mehr als 15 Millionen Euro. Alonso ist damit der bestbezahlte Sportler Spaniens und auch privat ein reicher Mann.

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