Bergungsfahrzeug auf der Strecke

F1-Pilot Gasly entgeht Katastrophe

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Der französische Formel-1-Fahrer Pierre Gasly ist beim Großen Preis von Japan nur knapp einer Katastrophe entgangen.

Der Alpha-Tauri-Pilot raste am Sonntag in Suzuka bei regnerischen Bedingungen und bei schlechter Sicht an einem Bergungsfahrzeug vorbei, das während der Safety-Car-Phase zu früh auf die Strecke gefahren war. "Wenn ich das Auto verloren hätte, würde ich nicht hier stehen", war Gasly nach dem Rennen verärgert. "Ich hatte extrem viel Angst."

Gasly sei "einfach dankbar, meine Familie und liebsten Menschen wieder zu sehen. Es hätte auch viel tragischer enden können", sagte der 26-Jährige. "Es ist respektlos gegenüber Jules, seiner Familie und allen, die gelitten haben." Gasly erinnerte an den 5. Oktober 2014. Vor acht Jahren war sein guter Freund Jules Bianchi im Regen von Suzuka bei einem Horror-Unfall unter einen Abschleppkran gekracht. Er hatte sich schwerste Kopfverletzungen zugezogen, im folgenden Sommer 2015 war Bianchi an den Folgen gestorben. Es war der bisher letzte Todesfall der Formel 1.

Nach dem Rennen erhielt Gasly vom Motorsport-Weltverband FIA noch eine Durchfahrtsstrafe wegen zu hoher Geschwindigkeit bei Roter Flagge, weshalb ihm 20 Sekunden auf die Rennzeit addiert worden waren. Gasly, der in der Anfangsphase nach einem Unfall von Ferrari-Pilot Carlos Sainz und einem Start aus der Boxengasse noch zum Feld aufschließen wollte, war mit 251 km/h unterwegs. Außerdem kassierte er zwei Strafpunkte, Gasly beendete das Rennen auf dem 17. Platz.

"Das ist inakzeptabel, das kann ich nicht fassen", hatte sich Gasly während des Rennens am Boxenfunk noch aufgeregt. "Ich hätte mich umbringen können."

Auch Philippe Bianchi, Vater von Jules, war empört. "Kein Respekt für das Leben des Fahrers, kein Respekt vor Jules' Gedächtnis, unglaublich", schrieb er auf Instagram. McLaren-Pilot Lando Norris äußerte sich via Twitter: "Wie ist das passiert!? Wir haben vor Jahren ein Leben verloren. Wir riskieren unser Leben, besonders unter solchen Bedingungen. Wir wollen Rennen fahren. Aber das... inakzeptabel."

Auch Routinier Sebastian Vettel zeigte kein Verständnis. "Es kann nicht sein, wir hatten heute einfach nur Glück", sagte der Aston-Martin-Pilot.
 

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