Wegen Marko-Aus

Red Bull zerfällt: Jetzt droht Abgang von Max Verstappen

Der Abschied von Helmut Marko könnte bei Red Bull weit größere Folgen haben als einen personellen Einschnitt an der Spitze. 

Plötzlich steht sogar die Zukunft von Max Verstappen im Raum – jenes Fahrers, der wie kaum ein anderer auf seinen Mentor gebaut hat. Die enge Verbindung der beiden prägte Verstappens gesamten Aufstieg, vom Talent im Nachwuchsprogramm bis zum mehrfachen Weltmeister. Und genau dieses Fundament wackelt nun.

Verstappen selbst machte die besondere Beziehung zu Marko schon früh öffentlich. 2018 nannte er ihn im niederländischen Fernsehen „eine Art zweiten Vater“ – jemanden, der „immer das Beste für mich will“. Marko sei es gewesen, der jeden Schritt beobachtet habe, ehrlich geblieben sei, auch wenn Kritik angebracht war. Diese Mischung aus Vertrauen und Härte wurde zur Basis seines Erfolgs.

Umso bemerkenswerter klangen Verstappens Worte nach dem letzten Rennen in Abu Dhabi. Auf die Frage, ob er weiter mit Marko zusammenarbeiten werde, antwortete er ungewohnt vage: „Ich hoffe es, ja. Da müssen sie ihn fragen.“ Zweifel, die es in dieser Form bislang nicht gab.

Wichtig für Verstappen

Auch Marko selbst hatte nie verschwiegen, welche Bedeutung Verstappen für ihn hat. Noch im Februar erklärte er, er mache seinen Job aus zwei Gründen: wegen Max – und um den Geist von Dietrich Mateschitz zu bewahren. Für den Österreicher verkörperte der Niederländer alles, wofür Red Bull stehen wolle.

Dass dieser Rückhalt nun wegbricht, trifft das Team in einer heiklen Phase. Schon während der Horner-Affäre im Vorjahr zeigte sich, wie eng Marko und Verstappen miteinander verbunden sind. Damals galt eine Absetzung Markos als Tabu – auch aus Sorge, Verstappen zu verprellen.

Rücktritt möglich

Brisant ist zudem, dass der Weltmeister seine langfristige Zukunft in der Formel 1 ohnehin nie als garantiert dargestellt hat. 2021 betonte er, wie entscheidend das Vertrauen zwischen ihm und Marko sei. Und zuletzt stellte er sogar den Verbleib in der Serie grundsätzlich infrage: „Ich kann diesen Sport auch ganz leicht morgen verlassen.“ Sollte das Regelwerk ab 2026 keinen Spaß mehr machen, sehe er sich nicht mehr zwingend dabei.

Mit Markos Abschied gewinnt diese Haltung eine neue Sprengkraft. Sein stärkster Fürsprecher ist weg – genau in dem Moment, in dem sich die Machtverhältnisse im Team neu sortieren. Red Bull verliert damit nicht nur einen Architekten des Erfolgs, sondern möglicherweise auch den wichtigsten inneren Anker seines Topstars.

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