Österreich-Grand-Prix

Leclerc drehte Spieß um - Reifen-Rätsel bei Red Bull

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Charles Leclerc hat beim Österreich-Grand-Prix das Blatt gewendet.  

War der Monegasse am Samstag im Sprint mehr mit dem Zweikampf gegen Ferrari-Kollege Carlos Sainz beschäftigt und Zweiter hinter Max Verstappen, gab er dem Red-Bull-Hero Sonntag das Nachsehen. "Es war ein wirklich gutes Rennen", sagte der Sieger. Verstappen und Co. hinterfragten dagegen die Reifen. "Wir hatten viel zu viel Reifenverschleiß, das habe ich nicht so erwartet", meinte der Formel-1-Weltmeister.

"Da ist ganz klar bei uns irgendetwas schief gelaufen", meinte auch Motorsport-Konsulent Helmut Marko. Am Freitag und Samstag war Verstappen im Qualifying und im Sprintrennen auf dem Red Bull Ring in Spielberg noch voran gewesen - wenn auch knapp. "Wir können uns den derartigen Abbau der ersten beiden Reifensätze nicht erklären. Mit dem letzten Satz waren wir wieder schneller als Ferrari", verwies Marko auf die Tatsache, dass Verstappen in der Schlussphase auf Medium die schnellste Runde drehte. Überrascht reagierte auch Pirelli-Motorsportchef Mario Isola: "Wir dachten, dass eher Ferrari das Problem hat."

Allerdings machte genau in der Schlussphase auch ein bockiges Gaspedal, das nicht ganz in die Ausgangsposition zurückwanderte, Leclerc einen Strich durch die Rechnung. "Ich habe gebremst in der Kurve, und das Auto hat weiter Gas gegeben", beschrieb der 24-Jährige die bangen Momente vor allem in langsamen Kurven. Am Ende freute er sich umso mehr über seinen dritten Saisonsieg.

"Ich hatte fünf Rennen, in den es gegen uns lief, ein sechstes Mal brauche ich nicht. Ich will, dass das Auto bis zum Schluss hält", habe Leclerc im Cockpit gedacht. Die Performance sei immer da gewesen, aber durch unterschiedliche Umstände habe er das nie in Siege ummünzen können. "Du führst und immer wieder passiert etwas unerwartet. Da kam eine Menge zusammen. Deshalb ist dieser Sieg so großartig."

Mattia Binotto, dem zuletzt Führungsschwäche vorgeworfen worden war, freute sich über den zweiten Ferrari-Erfolg nacheinander. Sainz hatte vor einer Woche in Silverstone gewonnen. "Wir haben von der ersten Runde weg Druck auf Red Bull gemacht. Wir haben auf die Daten geschaut und gesagt, es ist das Beste, was wir tun können, sie zum Reifenverschleiß zu zwingen", sagte der Teamchef der Scuderia. "Wir wussten, der Vorteil könnte größer sein, wenn wir Druck auf Max machen."

Binotto zeigte sich aber nicht gänzlich zufrieden. "Wir hätten insgesamt ein besseres Ergebnis holen können", betonte er. Dass Sainz sich auf dem Weg zum möglichen Doppelsieg mit einem Motor in Flammen verabschiedete, bereite ihm Kopfschmerzen. "Carlos ist auch super gefahren, dann kam ein Moment, an dem wir wirklich Angst hatten wegen des Feuers. Wir müssen uns das Auto und den Motor anschauen. Ich bin enttäuscht, es hätte ein Doppelsieg werden können."

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