Wolff und Marko ziehen Fäden

Nächste Runde im Giganten-Duell

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Das Duell Verstappen gegen Hamilton elektrisiert, Marko und Wolff ziehen Fäden.

Mercedes-Boss Toto Wolff bringt die angespannte Beziehung zu Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko auf den Punkt: "Wir respektieren uns, aber wir reden nicht miteinander." Es knistert. Nach sieben Jahren Mercedes-Dominanz hat Red Bull das Kommando übernommen, was Marko süffisant kommentiert: "Sieben Jahre sind wir hinterhergehechelt, jetzt haben wir eine gute Chance auf den Titel."

Verstappen, letzte Woche umjubelter Sieger beim 1. Teil des Spielberg-Doppels am Red-Bull-Ring, geht mit 18 Punkten Vorsprung in der Weltmeisterschaft und als Topfavorit ins 9. Saisonrennen (Sonntag, ab 15 Uhr im Sport24-LIVE-Ticker). Mastermind Marko bereitet sich schon auf die nächste Sektdusche vor.

Mercedes-Boss Toto Wolff im ÖSTERREICH-Interview


ÖSTERREICH: Woran liegt die Überlegenheit von Red Bull?

Toto Wolff: Die haben einfach das schnellere Paket. Deren Auto fährt 200, unseres nur 190. Dieses Problem müssen wir irgendwie lösen.

ÖSTERREICH: Wie soll das gehen, wenn Sie sich bereits voll auf die Entwicklung des Autos für 2022 konzentrieren?


Wolff: Wir dürfen die kleinen Chancen, die uns noch bleiben, nicht achtlos vergeben.

ÖSTERREICH: Wie geht Lewis mit der Situation um?

Wolff: Er sieht das ähnlich wie ich: Wir müssen uns dagegen auf bäumen und kämpfen. Und, wie er eh sagte, weiter pushen! Aber er trägt unsere Linie mit.

ÖSTERREICH: Heißt das, dass er nächstes Jahr wieder fix verlängert?

Wolff: Wir sind auf einem guten Weg mit unseren Gesprächen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Lewis je wieder woanders fahren wird, und ich kann mir nicht vorstellen, ohne Lewis zu fahren.

Red-Bull-Berater Helmut Marko im ÖSTERREICH-Interview

ÖSTERREICH: Was muss passieren, dass Verstappen jetzt nicht siegt?

Hekmit Marko: Im letzten Rennen hat alles gepasst, aber das war nur eine Momentaufnahme. Okay: Jetzt kommen weichere Reifen, die sollten uns noch mehr liegen, da sind wir noch schneller.

ÖSTERREICH: Woher kommt die Überlegenheit?

Marko: Seit einem Jahr, seit wir im Vorjahr hier hinterhergefahren sind, haben wir neu begonnen. Dabei konzentrieren wir uns ausschließlich auf unsere Performance und nicht darauf, was andere nächstes Jahr machen.

ÖSTERREICH: Sie spielen auf Mercedes an, wo man schon für 2022 arbeitet. Macht Ihnen das Sorgen?

Marko: Nein. Früher waren sie so stark, weil sie bis zu 100 PS mehr hatten. Die Motorüberlegenheit wird's nicht mehr geben.

ÖSTERREICH: Ist Max schon besser als Lewis?

Marko:  Das kann man nur sagen, wenn beide im gleichen Team fahren. Hamilton macht noch immer Unmögliches möglich. Aber unter Druck macht auch er plötzlich Fehler. Max fährt schon die ganze Saison in einer eigenen Liga.
 

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