Nach Streik-Drohung

Heute steigt großer Reifen-Gipfel

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Lauda: "Alle sind aufgerüttelt worden"

Das Reifen-Chaos von Silverstone hat Folgen. Heute steigt ein Krisengipfel auf dem Nürburgring mit FIA-Vertretern und den Teammanagern. Da geht es auch um die Sicherheit der Fahrer. Die hatten mit Streik beim GP von Deutschland am Nürburgring gedroht, falls es bei den Reifen keine Änderungen gibt.

In Silverstone sind innerhalb von sechs Runden die linken Hinterreifen von Hamilton (Mercedes), Massa (Ferrari) und Vergne (Toro Rosso) explodiert. Später bei Perez (McLaren). Große Gummifetzen flogen durch die Luft, die Fahrer sprachen von "russischem Roulette".

FIA: Sicherheit der Fahrer im Mittelpunkt
Fix: Pirelli liefert jetzt auf die Schnelle jene Reifen, die eigentlich schon für den Kanada-GP (9. Juni) vorgesehen waren. Damals scheiterte die Einführung am Votum einiger Teams. Doch FIA-Präsident Jean Todt stellt vor dem heutigen Reifen-Gipfel klar: "Unsere Priorität ist, die Sicherheit für alle zu gewährleisten und wir glauben, dass die Vorfälle in Silverstone ernsthafte Sicherheitsbedenken für die Fahrer bedeuten."

Aussage von PIrelli-Chef Hembery beunruhigt
Bei den neuen Reifen wird das Stahlband an der Innenseite der Pneus durch einen Kevlar-Ring ersetzt. Kevlar ist fünfmal stärker als Stahl und heizt sich nicht so extrem auf wie das Stahlband, das zuletzt zur Auflösung der Lauffläche geführt hatte.

Stellt sich nur die Frage, ob das erhitzte Stahlband auch der Grund für die brutalen Reifenplatzer in Silverstone war. Die Aussage von Pirelli-Chef Paul Hembery beunruhigt alle: "Wir haben in Silverstone etwas gesehen, das wir nicht verstehen."

Lauda: "Alle sind aufgerüttelt worden"

Niki Lauda über das Reifendebakel in der Formel 1 und rasche Lösungen.

ÖSTERREICH: Herr Lauda, alle reden über die gefährlichen Reifen. Was ist Ihre Meinung?

Niki Lauda: Die FIA hat für heute ein Meeting einberufen, wo alle kommen müssen. Auch Pirelli. Das finde ich richtig. Man ist sich des Problems voll und ganz bewusst geworden, es wird endlich eine Lösung geben.

ÖSTERREICH: War die Streik-Drohung der Fahrer nachvollziehbar?

Lauda: Ja. Silverstone war unakzeptabel. Als die Gummiteile durch die Luft flogen, haben alle realisiert, wie gefährlich das ist. Renndirektor Charlie Whiting hat gesagt, dass er an einen Rennabbruch gedacht hat. Alle Verantwortlichen wurden aufgerüttelt. Es ist positiv, dass man schon für den Nürburgring neue Reifen bringen will.

Die besten Bilder vom GP in Silverstone





 

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