Spekulationen

De Villota von Anfahrthilfe überrascht?

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Während die Ärzte um Genesung der Testfahrerin kämpfen, bleiben Fragen offen.

Im Addenbrooke’s Hospital bei Cambridge herrscht noch immer Informationssperre. Die Nachrichten, die bis jetzt durchsickerten, sind schlimm genug: Die 32-jährige Marussia-Pilotin Maria de Villota erlitt einen Schädelbruch , außerdem verlor sie das rechte Auge. Damit ist ihre Rennkarriere in jedem Fall vorbei. „Wir sind dankbar für die medizinische Aufmerksamkeit, die Maria gewidmet wurde, und ihre Familie möchte sich bei den neurologischen und plastischen Chirurgenteams bedanken“, heißt es in einem Statement von Marussia-
Teamchef Booth.

Unfallursache
Über die Unfallursache gibt es nur Spekulationen. Eine mögliche Theorie: De Villota könnte von der „Anti Stall“-Automatik überrascht worden sein.

Wurz: "Ich leide mit Maria"
ÖSTERREICH: Wie haben Sie die Nachricht über de Villotas Unfall aufgenommen?
Alexander Wurz: Es dreht einem den Magen um, wenn man so etwas hört. Leider zeigt einem das Leben immer wieder, dass es noch etwas zu lernen gibt.

ÖSTERREICH: Wie kann es sein, dass ein Formel-1-Auto in einen Transporter kracht?
Wurz: Grundsätzlich sind die Strecken für Geradeaus-Tests auf Flugplätzen homologiert. Allerdings sind die Sicherheitsvorschriften dabei nicht so streng. Auf einer geschlossenen Rennstrecke kann so etwas nicht passieren, denn da steht der Transporter hinter den Leitplanken. Vielleicht sollten auch die Teams ihre eigenen Sicherheitsstandards überdenken, das gilt auch für Demofahrten in Städten.

ÖSTERREICH: Kann es sein, dass de Villota das Auto nicht im Griff hatte?
Wurz: Es wäre total unseriös, mit irgendwelchen Unterstellungen zu kommen. Bevor nicht alles aufgearbeitet ist, sollte man keine voreiligen Schlüsse ziehen.

ÖSTERREICH: Wie gefährlich ist es für einen unerfahrenen Piloten zum ersten Mal mit einem F1-Auto zu fahren?
Wurz: Überhaupt nicht – im Prinzip funktioniert so ein Auto ganz simpel: ein Bremspedal, ein Gaspedal und aus.

ÖSTERREICH: Wie gut kannten Sie Maria de Villota?
Wurz: Ich hab sie vor einem Jahr im Urlaub auf Mallorca kennengelernt, wo ihr ein Freund von uns geholfen hat, den ersten Test bei Renault zu bekommen. Dabei hat sie sich sehr gut angestellt – mit ihren Rundenzeiten war sie ganz gut dabei. Wir sind auch öfter essen gegangen und haben uns später immer wieder an den Rennstrecken getroffen. Ich hatte sie auch öfter bei ORF-Interviews vorm Mikro. Sie genoss es, dass sie es als Frau in die Formel 1 geschafft hat.

ÖSTERREICH: Wie gut war sie als Rennfahrerin?
Wurz: Sie hatte einiges vor. Pedro de la Rosa und ich haben ihr Tipps gegeben, was sie trainieren sollte. Leider wird ihr das jetzt nicht mehr helfen. Ich wünsche ihr so sehr, dass sie sich erfängt.

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