Vier Tage vor dem GP in Brünn sahen tausende Zuseher ein Riesenspektakel am Wiener Ring.
Einen Vorgeschmack auf die EURO-Fanzone und eine gesperrte Ringstraße hat die Bundeshauptstadt Wien am Himmelfahrts-Tag bekommen. An die 10.000 Zuschauer verfolgten eine Stunde lang zwischen Parlament und Burgtheater eine spektakuläre Motorrad-Show, mit der sich die am kommenden Sonntag im nahen Brünn gastierende Motorrad-Weltmeisterschaft in Wien präsentierte. Interviews und eine Autogrammstunde am Meinrad-Platz rundete "MotoGP meets Vienna" perfekt ab.
Topstars fehlten
Topstars wie Valentino Rossi oder der
australische WM-Leader Casey Stoner waren zwar nicht nach Wien gekommen, den
zahlreichen Fans genügten aber auch Asse wie Carlos Checa, Jungstar Sylvain
Guintoli oder der WM-Fünfte Marco Melandri. Der Italiener verzichtete nach
seinem schweren Sturz in Laguna Seca aber auf auf einen "Ritt"
zwischen den Straßenbahn-Geleisen, um vier Tage vor dem GP von Tschechien
kein Risiko einzugehen. Der Zuschauer-Andrang war sogar so groß, dass die
Zweirad-Show erst mit 15 Minuten Verspätung begann.
"Es ist großartig, wenn so viele Menschen in einer Millionenstadt die MotoGP feiern", staunte Melandri über die erstmals in Wien durchgeführte Motorrad-Präsentation. Veranstaltet wurde "MotoGP meets Vienna" vom TV-Sender ATV zusammen mit der Agentur Dorna und der Stadt Wien.
Idee drei Jahre alt
"Die Idee ist schon drei Jahre alt,
jetzt hat es endlich geklappt", freute sich ATV-Kommentator Rudi Moser. "Ich
hoffe, wir kommen wieder und dann sind auch Weltmeister wie Rossi oder Casey
Stoner dabei", so Moser. ATV überträgt bekanntlich die gesamte
Motorrad-WM live, so auch das kommende "Heimrennen" am Sonntag in
Brünn, zudem auch tausende Fans aus Österreich pilgern werden. Bis zu 150
Millionen Menschen werden in den kommenden Tagen weltweit auch die
spektakulären Bilder aus Wien im Fernsehen sehen können.
Der Österreicher Michael Ranseder hatte auf seiner 125er-Derbi die Ehre, die erste Fahrt auf das Ringstraßen-Parkett zu legen. Nach Ranseder begeisterten auch KTM-WM-Piloten wie der Finne Mika Kallio und Randy Krummenacher die Fans mit Wheelies und Burnouts. Die rund 220 PS starken MotoGP-Maschinen kamen freilich auf dem rund 500 Meter langen Menshcen-Spalier zwischen Parlament und der Burg meist über den bis über 100 km/h drehenden, ersten Gang gar nicht hinaus.
Ranseder freut sich auf Brünn
Ranseder ist nach seinem
Abgang von KTM ein bemerkenswertes Comeback in der Motorrad-WM gelungen. War
der Oberösterreicher mit dem KTM-Junior-Team punktlos geblieben, hat er 2007
als Fahrer beim finnischen Ajo-Team bereits fünf Top-Ten-Plätze
herausgefahren, darunter Rang sieben in Shanghai. Damit ist der 21-Jährige
WM-Zwölfter.
Für die 125er-Klasse geht mit Brünn eine einmonatige WM-Pause zu Ende. "Sieben Läufe stehen noch an, Brünn taugt mir besonders. Zudem kommen da eine Menge Freunde von mir zuschauen", sagte Ranseder, der vom Wiener Ring-Spektakel ebenfalls begeistert war. "Das ist etwas ganz Besonderes."