MotoGP in Spielberg

Ducati dominiert Qualifying

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Trotz neuer Einbrems-Schikane führt auch 2022 beim Grand Prix von Österreich der Sieg in der MotoGP nur über die Ducati-Armada.

Der Italiener Enea Bastianini führte am Samstag bei seiner Pole-Premiere einen Zug von fünf Bikes der dominierenden italienischen Marke in den Top Sechs an. Nur Weltmeister Fabio Quartarao durchbrach als Fünfter mit seiner Yamaha die Dominanz. Als bester KTM-Pilot startet Brad Binder nach Platz 12 in der Quali nur aus der vierten Reihe.

Das Österreich-Rennen am Sonntag (14 Uhr/live ServusTV) ist damit der 32. MotoGP-Lauf in Folge mit mindestens einer Ducati in der ersten Reihe. Auf dem Red Bull Ring bilden sie mit Bastianini, Francesco Bagnaia und Jack Miller gleich die komplette erste Reihe, dann folgt mit Jorge Martin ein weiterer Ducati-Pilot.

Dass es heuer wegen der neuen Schikane eine Gerade weniger gibt, änderte also nichts an der riesigen Überlegenheit der Ducatis auf der hügeligen Powerstrecke in der Steiermark. Ducati hat auf dieser Piste sechs der acht Spielberg-Rennen seit 2016 gewonnen. Auch statistisch spricht viel für einen weiteren Ducati-Triumph, denn bisher kam der Spielberg-Sieger stets aus den ersten zwei Startreihen.

KTM in Qualifying um Top-Plätze chancenlos

Binder ist zwar der aktuellste Österreich-Sieger, nachdem er im Vorjahr volles Risiko gegangen und trotz Regens auf Slicks zum dramatischen Sieg "geschwommen" war. Dieses Jahr wird aber selbst für einen Podestplatz wieder ein "Big Ball Move" des Südafrikaners notwendig sein. Denn Binder schaffte als 8. zwar die Direkt-Quali für das Zwölfer-Q2, war im Kampf um eine Topzeit über eine Runde wie befürchtet aber einmal mehr chancenlos. Die Quali-Schwäche der KTM's ist einfach eklatant. Teamkollege Miguel Oliveira, 2020 hier noch Sieger, wurde überhaupt nur 17.

Quartararo gelang im Kampf gegen die Ducati-Armada zumindest eine erste Schadensbegrenzung. Der amtierende Weltmeister aus Frankreich führt vor Spielberg die Fahrer-Wertung an. Der "Teufel" (El Diablo) mit der Startnummer 20 (Quartararo wurde an einem 20. April geboren) war vom ersten Trainingstag an der Einzige gewesen, der den Ducatis Paroli geboten hatte.

Doch die Konkurrenz macht immer mehr Druck. Vor allem Ducati jagt mit einer gleich achtköpfigen Armada und immer spektakuläreren Aerodynamik-Flügeln an den Bikes den Fahrer-Titel. Der letzte und bisher einzige kam 2007 durch den Australier Casey Stoner.

Espargaro ist Quartararo auf den Fersen

Quartararo im Nacken sitzt mit Aleix Espargaro aber noch ein Aprilia-Pilot. Der Spanier hat als Einziger in bisher allen 12 Rennen gepunktet, zudem ist ihm im April in Argentinien bei seinem 200. GP sein erster sowie im 350. MotoGP-Rennen überhaupt auch der erste Triumph für Aprilia gelungen.

Zuletzt wurde Espargaro nach einem Trainingssturz in Silverstone nur Neunter. Quartarao konnte als Achter aber kein Kapital daraus schlagen und geht deshalb mit nur 22 Zählern Vorsprung ins Österreich-Rennen. Espargaro stürzte auch am Samstag im Spielberg-FP3, musste übers Q1 in die Pole-Runde und kam dort über Platz 9 und die dritte Reihe nicht hinaus.

Bester Ducati-Pilot in der WM vor dem 13. von 20 Saisonrennen ist Bagnaia, der als Dritter 49 Zähler Rückstand hat. Bagnaia ist der Pole King der Saison, in Spielberg musste er sich aber Bastianini um 24 Tausendstel beugen. Die Karriere Bagnaias hing zuletzt wegen eines fahrlässigen Autounfalls auf Ibiza an einem seidenen Faden. "Pecco" ist ein Alles-oder-Nichts-Pilot. Siegen oder Fliegen heißt es bei ihm meist. Von den jüngsten sieben Rennen hat er gleich vier gewonnen und bei den restlichen drei nicht gepunktet.

Ducati dominiert Qualifying
© GEPA
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An die 170.000 Besucher werden heuer bei Österreichs zweitgrößtem Sportevent nach der Formel 1 (303.000 Fans) an der Rennstrecke erwartet. Sorgten bei der Formel 1 die Verstappen-Fans für viel Orange, stellen diesmal die KTM-Enthusiasten die "Orange Army". Der Red Bull Ring im steirischen Aichfeld ist vom jüngsten Unwetter in der Steiermark glücklicher Weise weitgehend verschont geblieben. Der nächste Großevent in der Region lässt mit der AirPower (2./3. September) nicht lange auf sich warten.

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