Der Mercedes-Pilot will auf jeden Fall ein Wort mitreden.
Michael Schumacher ist bereit für seinen achten WM-Titel, rechnet aber mit einem harten und langen Kampf. "Ganz eindeutig ja. Dafür trete ich an, und ich bin überzeugt, dass wir in diesem Kampf ein Wort mitreden können", sagte der Rückkehrer vier Tage vor dem ersten Freien Training der neuen Formel-1-Saison am Freitag in Bahrain. Von zu großer Erwartungshaltung will der 41-Jährige nichts wissen. "Nein. Ich habe ja immer ziemlich klar gesagt, dass wir nicht von Anfang an in der Lage sein müssen und wahrscheinlich sein werden, Siege einzufahren."
Und Schumacher betonte weiters: "Wichtig ist nicht der Anfang, wichtig ist das Ende." Bei 19 Rennen müsse man das Auto während der gesamten Saison weiterentwickeln "und ständig gute Ergebnisse erzielen, um im Titelkampf mithalten zu können", erklärte Mercedes-Teamchef Ross Brawn.
Neue Ära einläuten
Er liebe diesen Kampf - "genau
deshalb bin ich zurückgekommen", erklärte Schumacher am Montag auf seiner
Homepage. Zuletzt war der 91-fache Grand-Prix-Gewinner am 22. Oktober 2006
im Grand Prix von Brasilien an den Start gegangen. Damals wurde er im
Ferrari Vierter.
Nun will Schumacher am kommenden Wochenende mit seinem neuen Mercedes eine neue Ära einläuten. Wichtig sei es, in Schlagdistanz zur Spitze zu sein, betonte der Deutsche, der am Mittwochabend in Manama erwartet wird. Am Donnerstag wird er auf dem Podium der offiziellen Pressekonferenz zum Auftaktrennen in Bahrain, wo er sich 2004 bei der Wüstenpremiere als Sieger feiern lassen durfte, Platz nehmen. Am Freitag geht der Grand Prix mit dem Freien Training richtig los.
"Michael ist ein Ausnahmetalent"
Und Schumacher ahnt
bereits die Schwierigkeiten. "Man hat weniger Reifen zur Verfügung als im
letzten Jahr. Daher ist es noch schwieriger, die Arbeit zu schaffen, die du
an einem Rennwochenende schaffen musst, um das Auto optimal einzustellen",
erklärte der Rekordchampion. Schumacher wäre aber nicht siebenmaliger
Weltmeister und Rekordsammler der Königsklasse, wenn er nicht daraus auch
einen Vorteil ziehen könnte. "Beim Fahren geht es aber immer darum, sich an
neue Gegebenheiten anzupassen, und das ist eine meiner Stärken."
Dass Schumacher, topfit und voller Tatendrang, schon wieder ganz der Alte ist, weiß auch Wegbegleiter Brawn. "Michael ist ein Ausnahmeathlet und sein seltenes Talent und seine Geschwindigkeit sind so offensichtlich, wie sie es während seiner Karriere immer waren", betonte der Engländer. Er erwarte von Schumacher, "dass er allen Anforderungen, die wir ihm stellen, gerecht wird und sie vielleicht sogar noch übertrifft".
Allerdings räumte Perfektionist Schumacher ein, dass die Vorbereitung mit dem neuen Auto nicht unbedingt ausreichend gewesen sei. "Ich glaube, dieses Gefühl hat keiner von uns Fahrern. Das ist aber normal: Gebt uns 40 Testtage, und wir würden 80 wollen." Die zwei Wochen vom Testende in Montmelo/Barcelona bis zum Rennen in Bahrain nutzten die Silbernen fürs Feintuning. "Ob wir den Titel dann holen, ist eine andere Frage, wie immer im Sport. Aber unser gesamtes Team freut sich auf diese Herausforderung. Jeder ist extrem motiviert, genau wie ich", sagte Schumacher.