Auftakt in Abu Dhabi - heuer nur sechs Rennen mit 15 Piloten.
Die "Red Bull Air Race Weltmeisterschaft" geht in die fünfte Saison und Österreich stellt mit dem Steirer Hannes Arch den Titelverteidiger. Den Auftakt der nur noch sechs Rennen umfassenden Serie macht am Freitag und Samstag Abu Dhabi. Es folgen San Diego, Windsor Ontario, Budapest, Porto und Barcelona. 15 Piloten nehmen die größte Herausforderung im Flugsport auf sich.
Fokus auf der Zukunft
Arch hat in seiner erst zweiten
Air-Race-Saison den Titel gewonnen und damit sich selbst und die Konkurrenz
überrascht. Erst zwei Rennen vor Schluss wagte er es, daran zu glauben.
"Dann ist es aufgegangen, dann war ich Weltmeister. Aber wenn du dann
runtersteigst vom Trepperl, also am nächsten Tag dann, ist alles wieder
normal. Du lebst ja nicht für den Titel, du lebst für den Sport. Und du
denkst schon wieder ans nächste Jahr", erzählte der 41-Jährige.
Nach sechs Wochen Surf- und Tauchurlaub auf den Fidschis verwirklichte Arch die Idee, das Winterlager in Südafrika aufzuschlagen, denn die Hauptarbeit am Flugzeug passiert auf dem Boden. Der Österreicher rechnete damit, viel Zeit zum Fliegen und Testen zu haben. Aber das Konzept ging nicht ganz auf, auf den erhofften Vorsprung wurde nichts. Er sieht sich gegenüber der Konkurrenz nicht im Vorteil, aber gut vorbereitet.
Motivation
Dem Auftakt sieht Arch mit Spannung entgegen, will er
doch wissen, wer über den Winter was gemacht hat. Auch die Anerkennung und
vielen positiven Erlebnisse in Österreich geben Ansporn. "Das motiviert mich
neben meinem eigenen Antrieb."
Titelverteidigung als Ziel
Das Ziel ist mit der
"Titelverteidigung" klar definiert. Im Vorjahr vertraute er auf Setup und
Vorbereitung, zog sein Programm durch und hatte damit Erfolg. Das wäre auch
der Plan für 2009. "Wenn es funktioniert, ist es gut. Wenn nicht, kann ich
nichts machen, sondern muss es akzeptieren und versuchen, das Beste daraus
zu machen. Wir können nicht so schnell umstellen, weder am Flugzeug, noch im
Team. Wir haben kein zweites Team, das parallel ein Flugzeug entwickelt und
dann sofort reagiert", erklärt der begeisterte Bergsteiger, der in
anstrengenden Zeiten mit Ausflügen in den Bergen wieder zu sich selbst
findet.
Als langfristiges Ziel gibt Arch an, sich ein Umfeld zu schaffen, das es ihm erlaubt, sich voll auf den Sport zu konzentrieren. Denn momentan ist er für so ziemlich alles zuständig, lediglich drei Leute sind mit ihm auf der Tour - ein Techniker, ein Teamkoordinator und ein Medienbetreuer. Viele Vorbereitungen an den Schauplätzen übernimmt allerdings das Air Race selbst.
Regeländerungen
Größer ist die Mannschaft von Arch in der
Basis in Salzburg. Da wurde die Zivko Edge 540 nach der vergangenen Saison
komplett zerlegt und mit neuen Instrumenten, Motor und Radaufhängung
versehen sowie aerodynamisch verbessert. Berücksichtigt wurde dabei auch das
neue Reglement, das besagt, dass beim Start nur noch 200 Knoten (370 km/h)
geflogen werden dürfen. "Früher durften wir reinteufeln, wie wir wollten",
erklärte Arch.
Rookies
Mit dem Japaner Yoshihide Muroya, dem Australier Matt
Hall, dem Deutschen Matthias Dolderer und dem Kanadier Pete McLeod sind vier
neuen Piloten im WM-Teilnehmerfeld. "Es kann sein, dass ein Übertalent dabei
ist, aber alle müssen durch das erste Jahr durch", sagte dazu Arch. McLeod
kenne er ("Der wird gut"), auch Hall habe er schon fliegen gesehen. "Die
haben das gewisse Etwas, das man man braucht, um da mitfliegen zu können.
Auch die Einstellung muss die richtige sein, Hero allein ist zu wenig, du
musst auch arbeiten in dem Sport."
Favoriten
Die Hauptkonkurrenten um den Titel dürften nach Ansicht
von Arch wieder der Brite Paul Bonhomme sein ("Der war jetzt zweimal
Zweiter. Er will, er fliegt saugut und hat gute Techniker"), die
US-Amerikaner ("Das sind Beißer und die haben auch die finanzielle
Unterstützung) sowie der Brite Nigel Lamb und der Franzose Nicolas Ivanoff.
"Ein exzellenter Pilot, der hatte einfach den falschen Flieger - heuer hat
er den richtigen", glaubt Titelverteidiger Arch.