Bottas lässt nach dem Nacht-Rennen mit einer Aussage aufhorchen.
Die Rollen sind mittlerweile klar verteilt: Lewis Hamilton kämpft um den vierten Titel in der Formel 1 und erhält dafür jede Unterstützung. Valtteri Bottas indes ist die Nummer zwei im Team. Nach seinem Erfolg beim Österreich-GP wurde darüber spekuliert, ob er aus dem Zweikampf einen Dreikampf um die WM-Krone machen könne. Konnte er nicht!
Hamilton raste dem Finnen mit vier Siegen aus den letzten fünf Rennen auf 51 Punkte davon. Auf dem Stadtkurs von Singapur lag in einer Runde meist eine halbe Sekunde zwischen den beiden. Unter Teamkollegen ist das ein Mega-Abstand. Nicht umsonst gab es für Hamilton Lob von allen Seiten.
Und Bottas? Der fuhr zwar auf das Podium, aber auch unter dem Radar. Ein Interview offenbart jedoch, dass seine Leistung nicht hoch genug einzuschätzen ist. "Jetzt fühle ich mich wieder besser", atmet der 28-Jährige, dessen Vertrag kürzlich um ein Jahr verlängert wurde, durch. Er hatte während der Hitzeschlacht mit massiven Problemen zu kämpfen.
"Meine Sicht war nicht mehr klar"
Ausgerechnet in Singapur, wo bei hoher Luftfeuchtigkeit selbst abends rund 30 Grad Außentemperaturen herrschen und im Cockpit sogar bis zu 60 Grad, versagte Bottas die Trinkanlage. Er konnte so keine Flüssigkeit zu sich nehmen und dehydrierte fast. "Besonders gegen Ende habe ich das deutlich gemerkt", erklärt er dem englischen TV-Sender Channel 4.
Bottas packt aus: "Meine Sicht war nicht mehr so klar, wie sie sein sollte." Unfassbar! Er jagte mit über 300 Stundenkilometern durch die Straßenschluchten, obwohl seine Sicht eingeschränkt war. "Menschliche Wesen können tolle Sachen machen, solange sie nicht aufgeben", sagt er stolz. Zu Recht.
