Formel 1

Vettel erobert Pole für China-Grand-Prix

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Der Deutsche holte damit die erste Pole in der Geschichte von Red Bull. Die Fahrer des österreichischen Rennstahls waren ohenhin stark: Webber landete noch auf Rang 3. WM-Leader Button landete nur auf dem 5. Rang.

Die Dominanz des Sensationsteams Brawn GP ist gebrochen: Sebastian Vettel eroberte am Samstagnachmittag (Ortszeit) in Shanghai die Pole Position für den Formel-1-Grand-Prix von China und bescherte damit dem österreichischen Team Red Bull Racing die erste Qualifying-Bestzeit. Für den 21-jährigen Deutschen ist es bereits die zweite "Pole" nach jener im Vorjahr in Monza, wo er dann im Toro-Rosso-Boliden auch noch überraschend den Grand Prix von Italien gewonnen hatte. Der bisherige Saisondominator Jenson Button musste sich dagegen im "Reich der Mitte" vorerst mit Platz fünf begnügen.

Nur drei Runden gedreht
Vettels Leistung war deshalb so bemerkenswert, weil er in allen drei Quali-Abschnitten nur jeweils eine schnelle Runde gedreht hatte. "Ich hatte ein Problem mit dem Auto und Sorgen, dass es nicht hält. Deshalb fuhren wir nur so wenig wie möglich", erklärte der Jungstar, dem Experten das Zeug zum Nachfolger des siebenfachen Rekordweltmeisters Michael Schumacher bescheinigen. "Ich durfte daher keinen Fehler machen, weil ich immer nur eine Chance hatte. Dass ich unter diesem Druck die Pole geschafft habe, macht mich überglücklich. Das ist einfach unglaublich", betonte Vettel, der nun am Sonntag im Rennen auch auf seine ersten Punkte im WM-Jahr 2009 hofft.

Alonso ohne KERS auf der 2
Neben ihm wird Ex-Weltmeister Fernando Alonso im Renault aus Reihe eins in den dritten Saisonlauf starten. Auch der Spanier lieferte eine Vorstellung der Extraklasse ab, nachdem die Technik-Experten und Mechaniker sein Auto in einer Nachtschicht mit einem speziellen Diffusor aufgerüstet hatten. Lediglich drei Runden hatte Alonso mit dem neuen aerodynamischen Heckteil vor dem Qualifying absolviert. Außerdem hatte Renault entschieden, ebenso wie Ferrari aus Sicherheitsgründen auf das Energie-Rückgewinnungssystem KERS zu verzichten.

Zwei Red Bull unter Top 3
Hinter Alonso landete bereits Mark Webber im zweiten Red-Bull-Renault auf Platz drei. "Dieses Qualifying-Resultat war mehr als wir erwartet hatten", lautete der Kommentar des Australiers, der ausdrücklich die Zusammenarbeit mit seinem neuen Teamkollegen Vettel lobte. "Seit Sebastian bei uns ist, läuft es einfach großartig."

Button nur an 5. Position
Nicht so großartig wie zuletzt lief es für das Brawn-GP-Team: WM-Spitzenreiter Button, der in Australien und Malaysia jeweils von der Pole Position gewonnen hatte, musste sich sogar seinem brasilianischen Teamkollegen Rubens Barrichello, der Vierter wurde, um 39 Tausendstel geschlagen geben. "Wir wussten, dass Red Bull konkurrenzfähig ist, aber wir dachten nicht, dass sie so stark sind", meinte Button, der Platz fünf als vielleicht schon entscheidenden Nachteil im Kampf um den Sieg ansah. "Denn es ist schwer, hier zu überholen."

Ferrari und McLaren fahren weiter hinterher
Beim Blick auf die Startaufstellung fiel auf, dass lediglich Red Bull und Alonso die Vorherrschaft der Diffusor-Teams Brawn, Toyota und Williams brechen konnten. Konstrukteurs-Weltmeister Ferrari fehlten dagegen weiterhin mehr als 1,5 Sekunden auf Brawn-GP, Weltmeister Lewis Hamilton im McLaren-Mercedes sogar mehr als zwei. Da war es für den Engländer auch nur ein schwacher Trost, dass er als Neunter erstmals in dieser Saison den Sprung in die Top Ten geschafft hatte.

Neben Hamilton wird Sebastien Buemi aus der fünften Reihe starten. Der Schweizer Rookie schaffte es mit dem Toro-Rosso-Ferrari überraschend in die dritte Qualifikationsphase. "Ich bin überglücklich, dass mir das gelungen ist. Mit wenig Sprit läuft unser Auto wirklich gut", betonte der erst 20-Jährige, der im letzten Quali-Abschnitt dann mit mehr Sprit jedoch chancenlos gegen seine verbliebenen neun Konkurrenten war.

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