Fans halfen bei Aufholjagd

Vettel mit Regenschirm-Trick auf Platz zwei

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Regen sorgte in Hockenheim für verrückte Szenen und spülte Vettel in Deutschland von 20 auf 2.

Hockenheim. Max Verstappen hat einen Monat nach Österreich auch den Formel-1-Grand Prix von Deutschland gewonnen. In einem wegen Regens chaotischen Rennen setzte sich der Red-Bull-Pilot vor dem als 20. von ganz hinten gestarteten Sebastian Vettel (Ferrari) durch, während Mercedes beim Jubiläums-Rennen eine Pleite erlitt. Valtteri Bottas crashte im Finish, Weltmeister Lewis Hamilton wurde nur Neunter.

Mit diesem Regen-Trick rast Vettel vor

Vettel verriet "RTL" nach dem Rennen wie er so weit vor kam: "Der Indikator waren die Zuschauer, ohne Witz. Ich habe erst die Hand aus dem Auto rausgehalten, die Tropfen waren relativ groß. Es fühlte sich auch so an, als sei es immer noch relativ feucht, dabei sah es aus als wäre es trocken."
 
Vettels Idee: "Dann habe ich irgendwann angefangen, auf die Zuschauer zu schauen, ob die die Regenschirme aufgespannt haben, oder nicht. Und die waren alle weg. Also habe ich gedacht, so schlimm kann's nicht sein. Keiner wird freiwillig so nass."
 
Danach traf Vettel in Absprache mit seinem Team die Entscheidung, auf Trockenreifen zu wechseln – richtige Entscheidung und ab da lief der Ferrari endlich besser.
 

Verrücktes Rennen

Während Vettel in einem verrückten Rennen vom letzten auf den zweiten Platz vorraste, kassierte das sonst so dominierende Mercedes-Team auf großteils nasser Strecke ausgerechnet beim 200. Rennstart in der Formel 1 beinahe die Höchststrafe. Erst durch eine Stunden nach Rennende ausgesprochenen 30-Sekunden-Zeitstrafe gegen die beiden Alfa Romeos rutschte Hamilton doch noch vom unbelohnten elften auf den neunten Platz vor und schaffte so zwei WM-Zähler. Damit baute der Weltmeister seine WM-Führung auf Bottas von 39 auf 41 Zähler aus.
 
Verstappen hingegen sorgte trotz seiner fünf Boxenstopps für den zweiten Nicht-Mercedes-Sieg in diesem Jahr. Zudem sicherte sich der 21-Jährige bei seinem achten GP-Sieg auch den Punkt für die schnellste Rennrunde. Der Russe Daniil Kwjat holte in dem turbulenten Rennen, in dem vor allem richtige Reifen-Entscheidung gefragt war, als Dritter überraschend eine Podiums-Platzierung. Einen Tag nachdem er erstmals Vater geworden war, verhalf Kwjat der Scuderia Toro Rosso nach Vettels Sensationssieg 2008 in Monza zum erst zweiten Podestplatz in der Formel-1-WM. "Es war ein Horrorfilm mit ein bisschen was von einer schwarzen Komödie, eine Achterbahnfahrt", meinte der Russe. Zudem jubelte man beim Zweier-Team von Red Bull über Platz sechs für den "Thai" Alexander Albon.
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