Toto Wolff ist verärgert: "Einer unserer kolossalsten Fuck-ups'
Formel-1-Pilot George Russell ist nach dem Reifenirrtum am Sonntag beim GP von Sakhir eine Disqualifikation erspart geblieben. Mercedes hatte im Finish des Rennens nach Funkproblemen irrtümlich die für den Teamkollegen Valtteri Bottas gedacht gewesenen Vorderreifen am Auto des führenden Russell montiert. Weil man diesen Fauxpas durch weitere Boxenstopps beider Fahrer umgehend wieder korrigierte, beließ man es bei einer Geldstrafe von 20.000 Euro für das Team.
George Russell's reaction after his debut race for @MercedesAMGF1 ends in disappointment#SakhirGP ???????? #F1 pic.twitter.com/NXE9dCuqiA
— Formula 1 (@F1) December 6, 2020
Unter normalen Umständen hätte Russell eine Strafe bis zur Disqualifikation gedroht. Es sei aber das erste Mal, dass ein Regelbruch in dieser Form aufgetreten sei, hieß es in der Urteilsbegründung der Renn-Stewarts. Mercedes-Teamchef Toto Wolff nahm sich nach dem "Reifengate" von Sakhir dennoch kein Blatt vor den Mund. "Das war einer der kolossalsten Fuck-ups, die wir je hatten", ärgert sich der Österreicher auf Sky.
So kam es zur Mega-Panne
Wolff lieferte auch eine Erklärung. "Die rechte Seite hat den Funkspruch nicht gehört. Und so war der falsche Reifen draußen für das falsche Auto. Das darf nicht passieren, aber passiert auch unserem Team. Und das zeigt, dass Menschen an der Arbeit sind." Warum man diesen zusätzlichen Stopp überhaupt durchgeführt hatte, erklärte Wolff damit, dass man noch nicht genügend Vorsprung gehabt hätte.
Die Mercedes-Crew hatte etwa 20 Runden vor Schluss irrtümlich für Bottas gedacht gewesene Vorderreifen am Auto des führenden Briten montiert. Auslöser war, dass die Mannschaft von Russell die Information, dass ihr Fahrer demnächst vor Bottas an die Box kommen würde, über Funk nicht verstehen konnte, weil der Fahrer selbst gerade am Funk sprach.
Aufgrund des weiteren Vorgehens bei Mercedes sehe man ausreichend mildernde Gründe, begründeten die Stewarts ihr Urteil. "Ein kleiner Irrtum hat heute alles geändert", sagte der um den Sieg gebrachte Russell. Der 22-jährige Williams-Pilot war anstelle des an Covid-19 erkrankten Weltmeisters Lewis Hamilton ins Team gekommen und hätte ohne das Pech wohl auf Anhieb gewonnen.