Rücktritt vom Rücktritt: Alexander Wurz wird in der kommenden Formel 1-Saison für Honda das Gaspedal durchtreten.
Österreich wird auch 2008 durch einen Piloten in der Formel 1 präsent sein. Alexander Wurz hat sich überraschend zu einem Comeback entschlossen und wird 2008 als Test-und Ersatzpilot für das Honda-Team tätig sein. Das gab der japanische Rennstall am Donnerstag bekannt. Seinen ersten Einsatz unter Teamchef Ross Brawn wird Wurz, der als einer der besten Entwicklungs-Piloten der Formel 1 gilt, schon am 22. Jänner bei den Testfahrten in Valencia absolvieren.
"Mission erfüllt"
Der 33-jährige Niederösterreicher hatte am 8. Oktober 2007 vor dem letzten Saisonrennen für Williams-Toyota nach elf Jahren in der Formel 1 sein Karriere-Ende verkündet. Mit den Worten "Meine Mission ist erfüllt" hatte sich der dreifache Familienvater mit Wohnsitz in Monte Carlo nach 69 Grand-Prix und drei Podestplätzen zurückgezogen.
Ross Brawn und Ressourcen haben Ausschlag gegeben
Wurz wird so wie schon für Benetton (1997), McLaren-Mercedes (von 2000 bis 2005) und für Williams (2006) nun auch bei dem japanischen Team gemeinsam mit den Piloten testen. Er wird bei allen Grand-Prix als Ersatzfahrer für Rubens Barrichello (BRA) und Jenson Button (GBR) anwesend sein. "Die Chance, mit Ross Brawn, einem der besten Köpfe der Formel 1 zu arbeiten, ist sehr aufregend, genauso wie das Ausmaß der Ressourcen, die das Honda-Team zur Verfügung hat", erklärte Wurz.
Bei den ersten Tests von Honda in Valencia soll sich Wurz zunächst im Team akklimatisieren und den Boliden von 2007, den RA107, kennenlernen. Barrichello und Button werden bereits am Steuer des neuen RA108 sitzen, der am 29. Jänner am Firmensitz in Brackley/England präsentiert wird. In weiterer Folge wird auch Wurz mit dem RA108 testen und mithelfen, den Boliden weiterzuentwickeln.
"Wir sind sehr froh, dass Wurz als einer der erfahrensten Entwicklungsfahrer in der Formel 1 unsere Stammpiloten Jenson Button und Rubens Barrichello unterstützen wird", erklärte Teamchef Ross Brawn, der ehemalige Technische Direktor von Ferrari, in einer Aussendung. Wurz werde mit seiner elfjährigen Erfahrung auf Top-Niveau und seinem breiten und tiefen Wissen unschätzbaren Wert für Honda haben, sagte Brawn, das "Superhirn" der Formel 1.
"Wichtige Rolle in Entwicklung spielen"
Alexander Wurz erklärte, er sei hocherfreut, am Anfang einer Periode zu Honda Racing zu kommen, die hoffentlich sehr spannend für das Team werden wird. Honda verfüge über eine erfolgreiche Geschichte im Motorsport und es sei eine Ehre, im Kernstück des Teams mitzuarbeiten.
"Das ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, eine wichtige Rolle in der Entwicklung des Teams zu spielen", wird Wurz in der Aussendung zitiert. "Meine drei früheren Teams waren alle Weltmeister, ich hoffe, ich kann meinen Beitrag zu den Ambitionen Hondas leisten." Wurz betonte, er freue sich auf die Zusammenarbeit mit Barrichello und Button. "Ich kenne beide sehr gut, ich bin sicher, dass wir eine erfolgreiche Partnerschaft bilden werden."
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Formel 1-Steckbrief von Alexander Wurz:
Grand-Prix-Starts: 69
Podestplätze: 3 (Dritter 1997 in Silverstone, 2005 in Imola und 2007 in Montreal)
WM-Punkte in der Karriere: 45
Schnellste Runden im Rennen: 1 (1998 in Buenos Aires)
Erster Grand Prix: Montreal, 15. Juni 1997
Formel-1-Karriere:
- 1997 Test- und Ersatzfahrer bei Benetton (3 Rennen)
- 1998-2000 Stammfahrer bei Benetton
- 2000-2005 Test- und Ersatzfahrer bei McLaren-Mercedes (1 Rennen)
- 2006 Test- und Ersatzfahrer bei Williams-Cosworth
- *007 Stammfahrer bei Williams-Toyota (Bekanntgabe des Karriere-Endes am 8.10. vor dem letzten Grand-Prix/13 WM-Punkte, darunter Rang 3 in Montreal)
- 2008 Test-und Ersatzfahrer bei Honda
Größte Erfolge abseits der Formel 1:
- BMX-Weltmeister 1986
- 1996 jüngster Sieger der 24 Stunden von Le Mans
- Österreichs Motorsportler des Jahres 1992 und 2006
