"Hochstilisiert"

ÖSV-Damen-Cheftrainer Herbert Mandl im Interview

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ÖSTERREICH überreichte Herbert Mandl stellvertretend für alle Leser Blumen für Marlies Schild.

„Da wird sie sich bestimmt freuen“, grinste Herbert Mandl, als er den in gelb gehaltenen Strauß aus Rosen und Sonnenblumen für Marlies Schild sah, den ihm ÖSTERREICH-Reporter Peter Weihs stellvertretend für alle ÖSTERREICH-Leser vor dem Innsbrucker Sanatorium Kettenbrücke überreichte.

Da außer ihrer Familie, Freund Benni Raich und dem engsten Vertrautenkreis derzeit noch niemand zu der schwer gestürzten Saalfeldnerin darf, brachte der Trainer die Rosen zu ihr. Mandl selbst hatte Süßigkeiten für das Sturzopfer dabei.

Kurzbesuch
Nach rund 20 Minuten ist die Kurzvisite des Trainers auch schon wieder vorbei. Dann stand er ÖSTERREICH Rede und Antwort.

ÖSTERREICH:
Wie geht es Marlies linkem Unterschenkel?

Herbert Mandl:
Schon viel besser! Das allerwichtigste ist, dass die Schwellung des Muskels schon wieder deutlich zurück gegangen ist. Die Wunde, die vorsorglich offen gelassen wurde, kann wenn die Genesung weiter so gut verläuft schon bald wieder geschlossen werden kann.

ÖSTERREICH:
War die Situation direkt nach dem Sturz wirklich so dramatisch, wie es dargestellt wurde?

Mandl:
Es ist definitiv eine schwere Verletzung. Gar keine Frage. Aber die akute Gefahr, dass Marlies ihr Bein verlieren könnte, hat nie bestanden. Da wurde direkt nach der Operation einiges hochstilisiert. Bei einer Verletzung dieser Art ist es absolut normal, dass ein Faszienschnitt gemacht wird. Aber nach dem tragischen Unglück von Matthias Lanzinger im Frühjahr ist man da heute natürlich sensibler.

ÖSTERREICH:
Wann wird Marlies erstmals an die Öffentlichkeit gehen?

Mandl:
Das entscheidet sie ganz allein. Sie befand sich zum Zeitpunkt des Sturzes in einer Bombenform, versprach sie sich von der kommenden Saison mit Recht sehr viel. Dass daraus jetzt nichts wird, ist für sie sehr hart, lässt sie immer wieder weinen.

ÖSTERREICH:
Wie wirkt sich ihr Ausfall auf das Damenteam aus?

Mandl:
Marlies fehlt uns ohne Frage sehr. Ihr Ausfall ist für das ganze Team ein Verlust. Sie war eine absolute Bank für Weltcupsiege im Slalom. Aber auch im Riesentorlauf schien es, als ob sie endlich die Konstanz gefunden hätte. Im Training war sie gemeinsam mit Lizz Görgl eine der Allerschnellsten.

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