US-Amerikaner Ford holt Sieg

Beaver Creek: Pleite für ÖSV-Herren im RTL

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Die Österreicher verfehlten ohne den nach Bandscheibenvorfall außer Gefecht gesetzten Manuel Feller die Spitzenplätze.

Beaver Creek (Colorado). Acht Zehntelsekunden Vorsprung hat der US-Amerikaner Tommy Ford bei seinem ersten Sieg im Ski-Weltcup gehabt. Der Riesentorlauf-Spezialist distanzierte Weltmeister Henrik Kristoffersen bei seinem Heimtriumph in Beaver Creek quasi in Hirscher-Manier. Mit Leif Kristian Nestvold-Haugen stand am Sonntag ein weiterer Norweger auf dem Podium. Für Österreichs Herren setzte es eine historische Niederlage.
 
 
Ohne Marcel Hirscher und den nach Bandscheibenvorfall außer Gefecht gesetzten Manuel Feller verfehlten die rot-weiß-roten Läufer die Spitzenplätze klar und sorgten für das bisher schlechteste Weltcup-Ergebnis eines ÖSV-Herrenteams bei einem Beaver-Creek-RTL. Bisher war das ein achter Platz gewesen - den hatten 2005 und 2006 Hermann Maier bzw. Rainer Schönfelder verbucht. Seit 2007 war immer ein ÖSV-Läufer auf dem Podest gestanden.
 
Diesmal belegte Matthias Mayer als Bester des Österreichischen Skiverbands den 19. Platz. Der Speed-Spezialist und Doppel-Olympiasieger behielt damit die Führung im Gesamtweltcup und liegt nun 21 Punkte vor Landsmann Vincent Kriechmayr. "Lässig, dass es so läuft. Ich habe zwei solide Läufe runtergebracht für meine Verhältnisse", zeigte sich der Kärntner zufrieden.
 
Roland Leitinger fuhr mit Startnummer 46 auf den 21. Platz. Marco Schwarz, der erstmals in Beaver Creek ein Rennen bestritt, beendete die Entscheidung auf dem 25. Rang. Der Tiroler Dominik Raschner sammelte als 28. drei Weltcup-Punkte. Stefan Brennsteiner war bei dichtem Schneetreiben im ersten Durchgang ausgeschieden.
 
Die beste Platzierung von Ford war vor dem Heimauftritt in Beaver Creek ein vierter Rang in Sölden Ende Oktober gewesen. "Es ist für mich ein natürlicher Fortschritt", meinte der 30-Jährige. "Ich bin sehr glücklich, dass das vor Heimpublikum, Freunden und der Familie geklappt hat." Ford ist der erste US-Sieger in einem Herren-Event seit Travis Ganong, der am 27. Jänner 2017 in Garmisch-Partenkirchen eine Abfahrt gewann.
 
"Die Amerikaner sind schwierig zu schlagen auf diesem Schnee, diesem Heimschnee. Das ist sicher", sagte Kristoffersen im ORF-Interview. "Erster Sieg - Chapeau. Acht Zehntel, das ist ganz viel." Auf den Dritten Nestvold-Haugen hatte Ford 1,23 Sekunden Vorsprung. Ted Ligety fiel im zweiten Durchgang auf Rang elf zurück. Mitfavorit Alexis Pinturault, der in Sölden den Auftakt-RTL gewonnen hatte, kam nicht über den 17. Platz hinaus.
 
Nach dem ersten Durchgang lag Ford nur knapp vor Nestvold-Haugen und Kristoffersen. Ligety war mit 0,61 Sekunden Rückstand auf seinen Landsmann Vierter. Als bester Österreicher lag Leitinger auf dem 18. Platz unmittelbar vor Schwarz.
 
Der Auftritt von Brennsteiner war dagegen bereits nach der zweiten Zwischenzeit beendet. "Schwierig zu analysieren oder Worte zu finden. Es passiert einfach zu oft der Fehler", konstatierte der Salzburger. "Irgendetwas fehlt mir da noch, dass ich das richtig gut im Rennen durchziehe." Leitinger gab sich nach dem Rennen nicht unzufrieden. "Es geht auch in die richtige Richtung, aber es sind halt nur ganz, ganz kleine Schritte, die gehen", betonte der Vizeweltmeister von 2017.
 
Auch Marco Odermatt, der am Freitag den Super-G in Beaver Creek gewonnen hatte, schied im ersten Abschnitt aus. "Den ganzen Sommer hatte ich keinen Innenski, jetzt in zwei Rennen zweimal, das nervt schon", meinte der 22-jährige Schweizer, nachdem ihm zum Auftakt in Sölden ein ähnlicher Fehler passiert war.
 
 
 
 
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