Marco Odermatt kritisiert Verbot der Carbon-Schienbeinschoner scharf: „Eine Trotzaktion der Österreicher“
Der Schweizer Ski-Dominator Marco Odermatt zeigt sich empört über das von der FIS verhängte Verbot der umstrittenen Carbon-Schienbeinschoner. In einem Interview mit der Schweizer Zeitung Blick machte er seinem Ärger Luft – und wählte dabei deutliche Worte: „Das wäre für mich und diverse andere Athleten ein riesen Seich!“, sagte Odermatt. Im Klartext: Er hält die Entscheidung für „völligen Blödsinn“.
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Hintergrund des Verbots
Die FIS hat zur neuen Weltcupsaison ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Verbesserung der Sicherheit im Skisport verabschiedet. Teil davon ist das Verbot spezieller orthopädischer Schienbeinschoner aus Carbon. Diese wurden ursprünglich entwickelt, um individuelle Beschwerden wie Schmerzen oder Entzündungen am Schienbein zu lindern – genau damit kämpft Odermatt seit Jahren.
Allerdings können die Schoner auch zur Leistungssteigerung beitragen: Sie verbessern den Halt im Skischuh und ermöglichen präzisere Schwünge, was letztlich auch einen Wettbewerbsvorteil darstellen kann. Diese Doppelfunktion hat in der Vergangenheit für Diskussionen gesorgt – vor allem, nachdem es in der letzten Saison zu mehreren schweren Stürzen gekommen war, etwa beim französischen Rennläufer Cyprien Sarrazin.
Odermatt sieht politische Motive
Für Odermatt ist das Verbot nicht nur medizinisch fragwürdig, sondern auch sportpolitisch motiviert. Er vermutet hinter der Entscheidung sogar eine gezielte Aktion der österreichischen Konkurrenz: „Es ist sicher auch eine Trotzaktion der Österreicher. Sie haben die Schoner ebenfalls getestet, aber offenbar keinen Vorteil daraus gezogen – so wie ich auch finde. Für mich lösen sie einfach ein persönliches Problem. Und genau deswegen sollen sie jetzt verboten werden?“
Schlupflöcher nicht ausgeschlossen
Trotz des offiziellen Verbots gibt es Hinweise darauf, dass manche Athleten nach Alternativen suchen oder mögliche Schlupflöcher im Reglement ausnutzen könnten. Ob und wie streng die neue Regelung tatsächlich umgesetzt wird, bleibt abzuwarten.