Das nächste Handball-Wunder blieb vorerst aus. Unser Nationalteam muss sich bei der Olympia-Qualifikation in Hannover Kroatien klar mit 29:35 geschlagen geben. Mykola Bylik & Co. spielten eine Halbzeit lang gut auf Augenhöhe, doch dann zeigten die Kroaten ihre Klasse.
Die olympischen Ambitionen von Österreichs Handballmännern haben am Donnerstag einen leichten Dämpfer erhalten. Im ersten Match des Qualifikationsturniers für die Sommerspiele in Hannover konnte Rot-Weiß-Rot die starken Vorstellungen bei der jüngsten EM nur eine Hälfte lang reproduzieren und unterlag den favorisierten Kroaten mit 29:35 (16:16). Zum Verhängnis wurde Österreich dabei ein Fehlstart in die zweite Hälfte.
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Damit müssen Mykola Bilyk und Co. ihre Hoffnungen wohl auf das abschließende Spiel gegen Gastgeber Deutschland am Sonntag (14.10 Uhr) richten. Davor geht es für die Truppe von Teamchef Ales Pajovic Samstag (17.30 Uhr/beide live ORF 1) gegen Algerien, das sich am Donnerstag der DHB-Sieben deutlich mit 29:41 (13:16) geschlagen geben musste. Die zwei Topteams der Gruppe lösen ein Ticket für Paris.
Im Gegensatz zum 28:28 gegen die Kroaten bei der EM startete Österreich vor rund 11.000 Zuschauern in der ZAG Arena fulminant. Während der Gegner, zum ersten Mal gecoacht vom ehemaligen ÖHB-Teamchef Dagur Sigurdsson, fehlerhaft und nervös agierte, verwertete Rot-Weiß-Rot seine Chancen und lag nach fünf Minuten mit 4:1, wenig später sogar 5:1 in Front.
Kroatien nach der Pause wie ausgewechselt
Kroatien fand danach aber sowohl defensiv als auch offensiv zu sich, kam auf 4:5 (11.) heran und setzte den Österreichern nun deutlich mehr zu. Bei 9:9 (19.) glich der EM-Elfte im Duell mit dem -Achten erstmals aus, obwohl er kurz davor Defensivspezialist Jakov Gojun nach Foul an Janko Bozovic mit Rot verloren hatte (15.). Österreich stellte sein neu gewonnenes Selbstbewusstsein aber unter Beweis, blieb ruhig und setzte sich in Unterzahl auf 13:11 (23.) ab.
Weiter nach vorne ging es aber nicht mehr. Hinten brachte man die Kroaten nicht richtig unter Kontrolle, vorne bedurfte es gegen eine nun starke Abwehr immer wieder Einzelaktionen von Kapitän Bilyk. Das reichte freilich für ein 16:16 zur Pause, danach ging es aber schnell. Mit einem Treffer ins leere Tor in Überzahl ging Kroatien erstmals in Führung (33.), einen Fehlwurf und einen technischen Fehler später hatte der leichte Favorit auf 20:17 (34.) erhöht.
Nicht zuletzt Goalie Matej Mandic brachte Österreich in dieser Phase zur Verzweiflung. Der Elan des Gegners war zwar etwas gebremst, der Abstand blieb mit zwei bis drei Toren aber lange konstant. Die Vorentscheidung führte Kroatien dann eine Viertelstunde vor Schluss herbei, erhöhte auf Plus vier (25:21) und spielte den Sieg letztlich souverän nach Hause.