Der Franzose Alain Bernard konnte sich am Samstag Gold über 100 Kraulen holen. Und verbesserte dabei seinen Weltrekord vom Vortag.
Sieben Final-Entscheidungen mit zwei Europarekorden hat es am vierten Wettkampftag der Schwimm-Langbahn-EM gegeben, den Höhepunkt aber brachte ein Semifinale. Der Franzose Alain Bernard stellte in in der Vorschlussrunde über 100 m Kraul in 47,60 Sekunden Weltrekord auf, verbesserte die vom diesmal passenden Niederländer Pieter van den Hoogenband am 19. September 2000 bei Olympia in Sydney fixierte Bestmarke um 24/100.
"Das ist enorm"
"Ich hätte mir nicht gedacht, dass ich
so schnell sein kann,", meinte der 24-jährige neue Rekordmann, "obwohl ich
wusste, dass ich zu Großem fähig bin. Als ich den Rekord an der Anzeigetafel
gesehen habe, habe ich gezittert. Das ist enorm." Van den Hoogenband hatte
auf ein Antreten im Vorlauf verzichtet, der 30-Jährige hat sich von einer
Magenverstimmung noch nicht ganz erholt. Sein Einsatz in der EM-Kraul- und
Lagen-Staffel ist noch möglich.
100 m Rücken
Die Europarekorde Nummer fünf und sechs bei
diesen Titelkämpfen gingen auf das Konto der erst 17-jährigen Russin
Anastasia Sujewa und des Griechen Ioannis Drymonakos. Sujewa verwies im
100-m-Rücken-Finale die französische Favoritin Laure Manaudou um gleich
64/100 auf Platz zwei, verbesserte deren erst im Semifinale am Vortag
geschwommene Kontinental-Bestmarke um 9/100 auf 59,41 Sekunden. Die
Spanierin Nina Zhivanevskaya holte Bronze.
200m Delfin
Drymonakos verbesserte im Endlauf über 200 m Delfin
die fast sechs Jahre alte Europarekordmarke des Franzosen Franck Esposito um
46/100 auf 1:54,16 Minuten. "Ich kann das gar nicht begreifen", sagte der
Sieger. "Mit dem Titel habe ich nicht gerechnet und mit einem Europarekord
noch weniger." Auch der zweitplatzierte Pole Pawel Korzeniowski blieb in
1:54,38 unter Espositos Zeit, der in 1:54,65 drittplatzierte Russe Nikolay
Skwortsow nur knapp darüber.
Rückensprint
Den zweiten Griechen-Sieg des Tages sicherte
sich Aristeidis Grigoriadis in 25,13 Sekunden im Rückensprint. Flori Lang
schrieb in 25,18 mit Silber für die Schweiz an, er distanzierte den
drittplatzierten Slowaken Lubos Krizko um 26/100. Über 200 m Brust setzte
sich der Russe Griogory Falko mit dem EM-Rekord von 2:09,64 durch, verpasste
den Europarekord um 12/100. Schnell auch Alexander Dale Oen (NOR/2:09,74)
und Hugues Duboscq (FRA/2:09,91).
200 m Lagen
Ebenfalls in EM-Rekordzeit siegte Mireia Belmonte
Garcia über 200 m Lagen. In 2:11,16 hatte die Spanierin beruhigende 1,77
Sekunden Vorsprung auf die Ungarin Evelyn Verraszto und weitere 7/10 auf die
Französin Camille Muffat. Silber für Spanien gab es über 800 m Kraul. Erika
Villaecija Garcia musste in 8:24,08 der Italienerin Alessia Filippi
(8:23,50) um 58/100 den Titel überlassen. Für die Rumänin Camelia Potec
reichten 8:25,28 zu Bronze.
4 x 200m Kraulen
Schließlich kam Manaudou im letzten
Schwimm-Bewerb des Tages doch noch zu einer Goldmedaille. Mit ihren
Landsfrauen Coralie Balmy, Mylene Lazare und Alena Popchanka entschied sie
die Entscheidung über 4x200 m Kraul in 7:52,09 Minuten für sich. Lediglich
27/100 dahinter schlugen die Britinnen an, für Italien blieb in 7:55,69
Platz drei.