Ein Jahr nach seinem EM-Titel von Turin hat sich sich der ehemalige Dopingsünder Dwain Chambers auch sein erstes Leichtathletik-WM-Gold in der Halle gesichert. Der 31-jährige Brite siegte vor 4.000 Zuschauern im futuristischen Aspire Dome von Doha über 60 Meter in der Jahresweltbestzeit von 6,48 Sekunden vor Mike Rodgers aus den USA (6,53) und Daniel Bailey aus Antigua (6,57).
"Ich bin dankbar, hier zu sein. Ich genieße diesen Moment eine Weile und will hart weiterarbeiten", sagte Chambers, der im August in Barcelona den Freiluft-EM-Titel will.
Kugelstoß-Gold ging wie schon 2004 und 2008 an den US-Amerikaner Christian Cantwell mit 21,83 Metern, im Stabhochsprung setzte sich Freiluft-Weltmeister Steven Hooker (6,01 Meter) durch, der Australier versuchte sich dreimal vergeblich an 6,16 Meter - Sergej Bubkas 17 Jahre alter Hallen-Weltrekord (6,15) "überlebte" aber. Fabrice Lapierre machte das Glück der "Aussies" mit dem überraschenden Gewinn des Weitsprung-Titels (8,17 m) perfekt.
Im Fünfkampf erreichte die Britin Jessica Ennis mit 4.937 Punkten die viertbeste Leistung aller Zeiten. Nur Weltrekordhalterin Irina Belowa und die Schwedin Carolina Kluft haben es auf höhere Punktezahlen gebracht als die 24-Jährige. "Ich weiß, der Weltrekord ist in Reichweite", glaubt Ennis.
Die Äthiopierin Meseret Defar holte sich den vierten 3.000-Meter-Titel in Folge (8:51,17 Min.), die Kroatin Blanka Vlasic den zweiten im Hochsprung (2,00 m). Gold für die USA neben Cantwell gab es durch Debbie Dunn (400 m/51,04), Olympiasieger Bryan Clay (Siebenkampf/6.204 Punkte) sowie Lolo Jones, die für die 60 m Hürden 7,72 Sekunden benötigte. Vor ihr waren nur die schwedische Weltrekordhalterin Susanna Kallur and die Russin Ludmila Engquist schneller gewesen.
Für das österreichische Trio ist die WM bereits zu Ende: 800-m-Läufer Andreas Rapatz (Endrang 12) und 60-m-Sprinter Ryan Moseley (18.) scheiterten am Samstag jeweils im Halbfinale, Clemens Zeller war schon am Freitag im 400-m-Vorlauf ausgeschieden (18.).