TT-EM

Deutschland verteidigt EM-Titel

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Timo Boll & Co sichern sich dank 3:2-Finalsiegs über Weißrussland wieder den EM-Titel bei den Herren-Teams.

Das deutsche Tischtennis-Nationalteam der Herren hat am Dienstag bei den Europameisterschaften in St. Petersburg seinen im März 2007 errungenen EM-Titel im Mannschaftsbewerb erfolgreich verteidigt. Die DTTB-Truppe besiegte nach dem hauchdünnen 3:2-Sieg am Montag im Semifinale gegen Österreich Weißrussland ebenfalls 3:2. Das Spitzen-Duell gewann freilich der Weißrusse Wladimir Samsonow gegen den Deutschen Timo Boll 3:0.

Vorgeschmack auf Einzelfinale
Die Partie zwischen den Nummern zwei und eins des am Donnerstag beginnenden Herren-Einzels war vielleicht auch schon eine "Generalprobe" für das für Sonntag angesetzte Endspiel, sollte nicht ÖTTV-Ass Werner Schlager oder ein anderer Medaillenanwärter hineinfunken. Samsonow hatte den Einzel-Titelverteidiger im vierten Einzel der Final-Auseinandersetzung sicher in Griff, ließ je Satz nicht mehr als acht Gegenpunkte zu.

Ungeschlagen
Während Samsonow damit bei diesen Titelkämpfen wie Schlager weiter ungeschlagen ist, kassierte Boll seine zweite Niederlage nach jener am Vortag im Semifinale im Ausmaß von 1:3 gegen Schlager. Letztlich entschied aber die kompaktere Teamleistung, denn zwei Punkten von Samsonow standen bei dem im Turnierverlauf unbesiegt gebliebenen Deutschen je ein Sieg von Boll, Bastian Steger und Dimitri Ovtcharov gegenüber.

Boll hatte das Endspiel mit einem 3:0 eröffnet, wobei er Witalij Nechwedowitsch nur zwölf Punkte ließ. Danach glich Samsonow mit einem 3:0 gegen Ovtscharov aus, ehe Steger gegen Jewgenij Schtschetinin die Deutschen nach knapp verlaufenem ersten Satz mit einem doch noch klaren 3:0 abermals in Front brachte. Nach dem Hit Boll gegen Samsonow musste die Partie Ovtcharow gegen Nechwedowitsch entscheiden.

Schaffte gegen Österreich Steger gegen Robert Gardos den entscheidenden Sieg, war es diesmal der deutsche Jung-Star. Nach schwachem EM-Beginn steigerte sich der Einzel-EM-Dritte von Belgrad 2007 mit dem Fünfsatzsieg am Montag gegen Chen Weixing und fixierte mit einem 3:1 den erneuten deutschen Titelgewinn. Vor eineinhalb Jahren in Belgrad waren die Deutschen in ihrem sechsten Final-Anlauf erstmals Team-Europameister geworden.

Weißrussen überraschend stark
Die Weißrussen verpassten ihr zweites Team-EM-Gold nach 2003 in Courmayeur, als sie sich im Endspiel gegen Kroatien durchgesetzt hatten. Allerdings war für Samsonow und Kollegen diesmal schon der Final-Einzug ein unerwarteter Erfolg, hatten sie doch um den Aufstieg aus der Gruppe zu kämpfen gehabt. Gegen Kroatien unterlagen sie 2:3, nachdem sie die Slowaken lediglich 3:2 besiegt hatten. Ab dem 3:1 gegen Russland kamen sie aber in Fahrt.

Bronzemedaille für Österreich
Bei der anschließenden Siegerehrung traten auch Schlager, Gardos und Chen in Aktion, sie erhielten wie auch die ex aequo platzierten Belgier ihre Bronze-Medaillen umgehängt. Für Schlager ist es die insgesamt zwölfte EM-Medaille, für Chen die siebente und für Gardos die dritte. Wie Coach Ferenc Karasai erhielten auch Daniel Habesohn und Bernhard Presslmayer Bronze, sie waren in der Gruppe beim 3:0-Sieg gegen Serbien eingesetzt worden.

Außer den Medaillen gab es für das ÖTTV-Quintett noch einen Pokal und Blumen, Schlager überreichte die seinen nach der Zeremonie an seine Lebensgefährtin Bettina Müller. Karsai hatte noch davor dem gegen die Deutschen knapp verpassten Final-Einzug nachgetrauert. "Das war eigentlich eine klare Sache für uns", meinte der Ungar zu den vergebenen Siegchancen seiner Schützlinge.

Österreichs Damen auf Rang 6
Am Dienstagnachmittag hatten sich die Niederlande im Damen-Endspiel gegen Titelverteidiger Ungarn mit drei 3:1-Siegen 3:0 durchgesetzt und blieben damit im Turnierverlauf unbesiegt. Mit den gebürtigen Chinesinnen Li Jiao und Li Jie sowie der früheren Russin Elena Timina stand freilich keine gebürtige Niederländerin im Aufgebot der Siegerinnen. Österreichs Damen belegten nach einem 1:3 gegen Spanien Rang sechs.

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