Nach verpatzter Flandern-Rundfahrt will Eisel in Frankreich zuschlagen.
Am Sonntag steht den Radprofis wieder die Fahrt durch die "Hölle des Nordens" bevor. Der Klassiker Paris-Roubaix ist bei seiner 108. Auflage mit 27 der gefürchteten Kopfsteinpflaster-Passagen gespickt. Der Steirer Bernhard Eisel freut sich trotz der zu erwartenden Strapazen auf die Herausforderung und rechnet sich einiges aus. "Die Form passt hundertprozentig. Mit ein bisschen Glück ist vieles möglich", sagte der 29-Jährige.
Boonen, Cancellara Topfavoriten
Als Topfavoriten bei der "Königin
der Klassiker" über 259 km von Compiegne nördlich von Paris ins Velodrom von
Roubaix gelten Vorjahressieger Tom Boonen und Flandern-Rundfahrt-Gewinner
Fabian Cancellara. Der Belgier Boonen geht auf seinen bereits vierten
Roubaix-Sieg los, im Erfolgsfall würde er mit Rekordhalter Roger de
Vlaeminck gleichziehen. Cancellara will nach seinem Triumph über Boonen in
dessen Heimat in der Vorwoche auch bei einem weiteren Monument des Radsports
ganz oben stehen und zum zweiten Mal nach 2006 die Pflasterstein-Trophäe für
den Sieger stemmen.
Eisel heuer schon siegreich
Nach seinem Sieg beim Klassiker
Gent-Wevelgem vor zwei Wochen zählt Eisel wie in Flandern, wo er nach einem
Sturz Platz 16 belegte, zum erweiterten Favoritenkreis. "Ich bin jedenfalls
zuversichtlich. Der Sturz war nicht so schlimm - aufgeschlagene Knie, aber
das ist nicht der Rede wert. Ich bin von Flandern und dem Schelde-Preis am
Mittwoch noch immer ein wenig müde, aber ich habe ja noch drei Ruhetage",
meinte der Columbia-Profi, der wieder als Kapitän seiner Mannschaft
fungieren wird. Vor vier Jahren überzeugte er bereits als starker Fünfter.
Wetter sollte passen
Das Wetter für Sonntag sollte mitspielen und
das Rennen nicht noch zusätzlich erschweren. Es werden angenehme
Temperaturen und kein Regen prognostiziert. Die berüchtigten
Kopfsteinpflaster-Teilstücke fordern Jahr für Jahr zahlreiche Sturzopfer.
Eisel hat einige Abschnitte am Donnerstag besichtigt und brennt schon auf
den Klassiker. "Roubaix macht mir schon Spass. Die Atmosphäre ist ein
Wahnsinn und ich weiß, dass ich das Rennen besser fahren kann als viele
andere", betonte der Voitsberger.
Auch Wrolich dabei
Der 2,4 km lange Abschnitt im Wald von
Arenberg nach 164 Rennkilometern und die Passage "Camphin-en-Pevele" 20 km
vor dem Ziel werden wieder von zehntausenden Fans gesäumt werden und gelten
als rennentscheidend. Mit Peter Wrolich (Milram) ist diesmal auch noch ein
zweiter Österreicher mit dabei.