Auch 18 Jahre später keine Ruhe: Johnson verdächtigt Carl Lewis der Sabotage an seiner Doping-Probe.
Der wegen Dopings lebenslänglich gesperrte Ex-Sprinter Ben Johnson verdächtigt seinen einstigen Rivalen Carl Lewis der Sabotage bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul. Wie der Kanadier der australischen Zeitung "Herald Sun" in einem Interview sagte, soll Lewis angeblich mit Hilfe eines befreundeten US-Fußballspielers den Doping-Test von Johnson nach seinem spektakulären Siegeslauf in Weltrekordzeit (9,79 Sekunden) manipuliert haben. Johnson war der Olympiasieg und der Rekord nach einem positiven Test auf das verbotene Anabolikum Stanozolol aberkannt worden.
Anabolika im Bier?
"Ich habe die Information wie und warum es
gemacht wurde und wer dahinter steckt", sagte Johnson dem in Melbourne
erscheinenden Blatt. Auf die Frage, ob der US-Sprinter Carl Lewis etwas
damit zu tun hatte, antwortete er: "Ich will nicht zu viel sagen, aber: er
hatte damit zu tun." Wie Johnson berichtet, habe er bei der Doping-Kontrolle
in Seoul zusammen mit einem ehemaligen US-Fußballspieler, der ein enger
Freund von Lewis gewesen sei, Bier getrunken. Dabei sei ihm Stanozolol ins
alkoholische Getränk gemixt worden. Zusammen mit seinem Anwalt wolle er nun
der Sache weiter nachgehen. "Wir versuchen, weitere Informationen zu
bekommen und ihn (den Fußballspieler) zum Sprechen zu bringen", sagte
Johnson.
"Nicht sein Stil"
Lewis' Manager Joe Douglas wies diese
Vorwürfe zurück. "Carl hat absolut nichts mit dem positiven Test von Ben zu
tun", sagte er. "Das ist nicht sein Stil." Dem neunfachen Olympiasieger war
nach der Disqualifikation von Johnson nachträglich die Goldmedaille bei den
Seoul-Spielen zuerkannt worden. Der Kanadier war nach seinem Comeback 1993
noch einmal des Dopings überführt und daraufhin mit einem lebenslangen Bann
belegt worden.