Australischer Turnverband

Entschuldigung im Missbrauch-Skandal

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Turnen: Australiens Verband entschuldigte sich für Missbrauch - Nach Untersuchungsbericht der nationalen Menschenrechtskommission.

Nach Vorwürfen des sexuellen, emotionalen und körperlichen Missbrauchs hat sich der australische Verband bei betroffenen Turnerinnen und Turnern entschuldigt. Zuvor hatte die australische Menschenrechtskommission am Montag ihren Bericht zu entsprechenden Vorwürfen ehemaliger Sportlerinnen und Sportler vorgelegt. Der Turnverband Gymnastics Australia selbst hatte die Kommission im August 2020 gebeten, diese Vorwürfe zu untersuchen.

"Gymnastics Australia entschuldigt sich vorbehaltlos bei allen Athleten und Familienmitgliedern, die während ihrer Zeit in diesem Sport irgendeine Form von Missbrauch erlebt haben", schrieb der Verband am Montag in einer Stellungnahme. "Wir danken auch den Athleten und anderen Mitgliedern der Gemeinschaft, die sich am Überprüfungsprozess beteiligt haben, und erkennen ihren Mut an, dies zu tun."

Erinnert an Fall Nassar

Die Menschenrechtskommission stellte systemische Probleme fest wie vollständige Kontrolle von Turnerinnen und Turnern, die Tolerierung von Fehlverhalten Verantwortlicher, das Machtgefälle zwischen Trainern und ihren Schützlingen und die Mentalität eines "Gewinnens um jeden Preis". Unter anderem habe es zu einer ungesunden Fokussierung auf das ideale Körperbild insbesondere bei jungen Mädchen und Frauen geführt. In Australien sind rund 320.000 Menschen im Turnsport aktiv, drei Viertel davon sind Frauen.

In den USA sorgte der Fall Larry Nassar in den vergangenen Jahren für Aufsehen: Nassar war seit Sommer 2017 in insgesamt drei Urteilen für seine kriminellen Übergriffe auch gegen Minderjährige zu Gefängnisstrafen von bis zu 175 Jahren verurteilt worden. Er hatte sich in den Verfahren schuldig bekannt, mehrere Mädchen sexuell misshandelt zu haben. Hunderte Turnerinnen und ihre Eltern hatten gegen ihn geklagt.

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