NBA macht mit Kampf gegen schwarze Schafe in den eigenen Reihen ernst: Ex-Staatsanwalt soll die Referees prüfen.
Die nordamerikanische Basketball-Profiliga NBA macht im Kampf gegen mögliche Spielmanipulation durch eigene Schiedsrichter und die Einflussnahme Dritter Ernst. NBA-Commissioner David Stern beauftragte am Dienstag den ehemaligen US-Staatsanwalt Lawrence B. Pedowitz mit der Aufnahme von Ermittlungen. Der Ex-Referee Tim Donaghy hatte sich in der Vorwoche vor einem Gericht in New York in zwei Fällen schuldig bekannt, auf von ihm geleitete NBA-Spiele gewettet zu haben.
Integrität
Ex-Staatsanwalt Pedowitz soll in den kommenden
Tagen sowohl die Maßnahmen der NBA im Kampf gegen Glücksspiel sowie die
Bedingungen im Schiedsrichter-Wesen prüfen. "Nichts ist so wichtig wie die
Integrität unseres Spiels und die Verpflichtung, die wir unseren Fans
gegenüber haben", betonte NBA-Boss Stern. Der Commissioner war in der
Vorwoche unter Druck geraten, weil Donaghy in einem Radiointerview erklärt
hatte, bis zu 20 Schiedsrichter nennen zu wollen, die ebenfalls in
Wett-Aktivitäten involviert sein sollen.
Wetten sind erlaubt, aber...
Laut NBA-Regulativ ist es Referees
lediglich erlaubt, bei Pferderennen zu wetten - und das nur außerhalb der
Basketball-Saison. Unparteiische dürfen zwar Casinos besuchen, sich aber
nicht in Bereichen aufhalten, in denen gewettet wird. Die NBA betonte
mehrfach, dass Donaghy der einzige Schiedsrichter gewesen sei, der in
Casinos Wetten platziert habe. Dem 40-Jährigen, der am 9. Juli
zurückgetreten war, drohen bis zu 25 Jahre Haft und eine Geldstrafe von rund
500.000 Dollar (370.000 Euro). Die Verhandlung wird am 9. November
fortgesetzt.