Vingegaard fixiert Gesamtsieg

Felix wieder GALLaktisch auf vorletzter Tour-de-France-Etappe

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Unser neuer Radheld Felix Gall ist in der Elite der Rad-Welt angekommen. Auf der vorletzten Etappe nach Le Markstein sprintet der Osttiroler auf Platz 2.

Radprofi Felix Gall hat seine herausragende Verfassung bei Tour de France am letzten harten Tag als Etappenzweiter in den Vogesen fast perfekt ausgespielt. Der Debütant aus Osttirol musste sich am Samstag in Le Markstein im Sprint einer Fünfergruppe nur Tadej Pogacar beugen. Den Rest der Weltelite um den designierten Gesamtsieger Jonas Vingegaard ließ der Gewinner der Königsetappe nach 133 happigen Kilometern mit sechs Bergwertungen hinter sich.

Wie den erneuten Tagessieg verpasste Gall auch das begehrte Bergtrikot der Frankreich-Rundfahrt als Zweiter. Der 25-Jährige kann auf der traditionellen Ehrenrunde am Sonntag in Paris als Gesamt-Achter und Dritter der Nachwuchswertung aber trotzdem feiern. Ebenso der erfolgreiche Titelverteidiger Vingegaard, der vor dem Finale auf den Champs-Elysees haushoch überlegen siebeneinhalb Minuten vor Pogacar liegt.

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Während Vingegaard gegen seinen zwischendurch schwächelnden Rivalen aus Slowenien ein von vielen Experten erwarteter Favoritensieg gelang, lieferte Gall im Lauf der drei Wochen eine in dieser Form nicht erwartete Vorstellung ab. Sein Top-Ten-Platz und der triumphale Etappensieg in den Alpen sind für heimische Radprofis in der über 100-jährigen Geschichte des weltgrößten Rennens Raritäten. Gall ist der jeweils erst vierte Österreicher, dem diese Kunststücke gelungen sind. Beide hat noch nie ein rot-weiß-roter Fahrer geschafft.

Gall ist der absolute Rad-Shootingstar

Gall ist nach Adolf Christian (3./1957), Peter Luttenberger (5./1996) und Georg Totschnig (7./2004) der nächste Österreicher unter den besten Zehn der Tour. Etappensiege waren vor ihm erst Max Bulla (3/1931), Georg Totschnig (2005) und Patrick Konrad (2021) gelungen.

Der im heurigen Frühjahr auch schon sehr stark gefahrene Ex-Juniorenweltmeister wuchs bei seiner ersten Frankreich-Rundfahrt nicht nur in die Rolle des Kapitäns seiner AG2R-Mannschaft, sondern trug nach einem dritten Rang in den Pyrenäen für einen Tag auch das Trikot des punktbesten Kletterers. In der Endabrechnung der Bergwertung belegte Gall hinter dem Italiener Giulio Ciccone Rang zwei, das hat vor ihm noch kein Österreicher regulär geschafft. Bernhard Kohl war 2008 als Trikotgewinner und Gesamtdritter wegen Dopings nachträglich disqualifiziert worden.

Gall ging die vorletzte Etappe mit 3.500 Höhenmetern defensiv an, um seine Gesamtklassementposition nicht zu gefährden. Ciccone schaffte es einmal mehr in die Ausreißergruppe und sammelte an den ersten Bergwertungen genügend Punkte zur Vorentscheidung ein. Im Kampf um den Tagessieg übernahm Pogacar fünf Kilometer vor dem höchsten Punkt des letzten Anstiegs zum Col du Platzerwasel die Initiative, nur Vingegaard und Gall konnten folgen. Nach dem höchsten Punkt wurde das von Gall angeführte Trio auf dem fast flachen Weg ins Ziel von den britischen Yates-Brüdern eingeholt. Pogacars UAE-Teamkollege und Gesamtdritter Adam Yates erwies sich in der Sprintvorbereitung als Schlüsselfigur, sein Kapitän vollendete schließlich im Skiort Le Markstein zu seinem elften Etappensieg, heuer war es sein zweiter.

Österreicher-Quartett fährt Paris entgegen

Schmerzhaft verlief das Teilstück hingegen für Carlos Rodriguez und Vingegaards Jumbo-Edelhelfer Sepp Kuss. Sie zogen sich bei einem gemeinsamen Sturz in der ersten Abfahrt blutende Wunden zu. Rodriguez musste seinen vierten Platz letztlich an Simon Yates abgeben, Kuss rutschte von der neunten an die zwölfte Stelle zurück. Gall blieb mit größeren Abständen nach vorne und hinten an der achten Stelle, auf Vingegaard fehlen ihm über 16 Minuten.

Wie Gall werden vorbehaltlich eines unfallfreien Finales auch alle anderen fünf österreichischen Teilnehmer das ersehnte Ziel in Paris erreichen. Glänzend schlug sich Felix Großschartner als einer der wichtigsten Berghelfer von Pogacar, er ist vor dem Schlusstag Gesamt-23. Konrad spielte bei der zwischenzeitlichen Übernahme des Gelben Trikots seines Kapitäns Jai Hindley in der ersten Woche eine Schlüsselrolle. Eigene Erfolgserlebnisse in Form von Spitzenergebnissen blieben dem Etappensieger von 2021 wie seinem Bora-Kollegen Marco Haller, Gregor Mühlberger (Movistar) und Michael Gogl (Alpecin) aber verwehrt.

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