2. Mal Sieger

Froome gewinnt Tour de France

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Nach 21 Etappen 1:12 Minuten Vorsprung auf Kolumbianer Quintana.

Christopher Froome fuhr umringt von seinen Sky-Teamkollegen jubelnd über die Ziellinie auf den Pariser Champs Elysees. Der Brite reihte sich am Sonntag in die Liste der zweifachen Gewinner der Tour de France ein, nach der 21. Etappe und mehr als 3.360 Kilometern hatte er 1:12 Minuten Vorsprung auf den Kolumbianer Nairo Quintana, der auch bei Froomes erstem Sieg 2013 den Ehrenplatz belegt hatte.

Den prestigeträchtigen Etappensieg auf dem 21. Abschnitt (109 km) nach den abschließenden zehn Runden auf der Pariser Prachtstraße sicherte sich der Deutsche Andre Greipel. Der Radprofi des belgischen Lotto-Rennstalls feierte schon seinen vierten Erfolg in einem Massensprint der 102. Auflage und seinen insgesamt zehnten bei der Tour. Der im Finale von ÖRV-Meister Marco Haller unterstützte Norweger Alexander Kristoff wurde hinter dem Franzosen Bryan Coquard Dritter. "Das ist das, wovon ich immer geträumt habe", freute sich Greipel.

Froome hatte im Gegensatz zum Vorjahr, als er auf einem Kopfsteinpflaster-Abschnitt zum zweiten Mal innerhalb zweier Tage stürzte und Brüche an den Händen davontrug, die schwierige erste Woche gut gemeistert. Und zog gleich bei der ersten Kletterei in den Pyrenäen - seinem einzigen Tagessieg - seinen Rivalen deutlich davon.

Quintana hatte schon auf dem 2. Abschnitt 1:28 Minuten eingebüßt, als er an der niederländischen Nordseeküste alleine gegen den Wind ankämpfen musste und verlor bei der ersten der fünf Bergankünfte weitere 1:04 Minuten. Doch in den Alpen schlug sich der 25-Jährige deutlich besser und nahm Froome am Freitag und Samstag noch 30 Sekunden bzw. 1:26 Minuten ab.

Der 1,86 m große und 68 kg leichte Sky-Kapitän hielt aber trotz Problemen im legendären Anstieg nach L'Alpe d'Huez den Rückstand in Grenzen. Und vergaß nicht, sich danach bei seinem nach Saisonende scheidenden Helfer Richie Porte (AUS) sowie Wouter Poels (NED) zu bedanken, die nach der Attacke Quintanas für ihn Tempo gemacht hatten. Dessen Movistar-Teamkollege Alejandro Valverde (35) schaffte als Dritter (+5:25) bei der achten Teilnahme den ersten Podestplatz und bezeichnete Froomes Erfolg als völlig verdient. "Er war der Stärkste."

Vorjahressieger Vincenzo Nibali hatte Probleme, schaffte es aber dank seines Etappensieges in La Toussuire am Freitag noch auf den vierten Gesamtrang (+8:36). Alberto Contador, wie Froome einer von nun 13 Doppelsiegern der Tour (2007, 2009), scheiterte bei seinem Griff nach dem Rundfahrten-Double 2015. Der Giro-Gewinner vermochte in den Bergen nie seine Klasse zu zeigen und musste sich mit dem fünften Rang (9:48) begnügen.

"Giro und Tour zu machen ist nicht unmöglich, aber es ist kompliziert. Ich habe in meiner Karriere schon andere schöne Dinge erreicht", meinte der 32-jährige Spanier aus dem Tinkoff-Team, dessen Kollege Peter Sagan (SVK) zum vierten Mal in Folge das Grüne Trikot des Punktebesten holte.

Nach seinem zweiten Triumph in einer der drei großen Landesrundfahrten ist für Froome, der für den Sieg 450.000 Euro brutto erhielt, keineswegs Schluss. "Ich fahre nicht wegen des Ruhms. Was mich antreibt ist das tägliche Training, die Leidenschaft für den Radsport, meinen Körper bis ans Limit zu treiben", erklärte der in Kenia geborene Radprofi. Daran soll sich auch nichts ändern, wenn er in wenigen Monaten erstmals Vater wird. "Mein Ziel ist es, bis 36, 37 oder 38 Jahre zu fahren, wenn es mein Körper zulässt", sagte Froome.

Seinem größten Konkurrenten streute der Gesamtsieger Rosen. "Nairo ist sehr stark, die Zukunft gehört ihm. Aber nächstes Jahr wird es noch ein schönes Match geben", sagte Froome am Samstag. Kletter-Spezialist Quintana (1,67 m/58 kg), der im Vorjahr den Giro d'Italia gewonnen hatte, war mit dem zweiten Rang auch diesmal zufrieden. "Aber ich behalte meinen Traum vom Gelben Trikot. Ich werde nächstes Jahr wiederkommen und es erneut versuchen", kündigte der beste Jungprofi der Tour (bis 25 Jahre) an.

Die drei österreichischen Teilnehmer schafften es bei ihrem Tour-Debüt alle bis nach Paris. Matthias Brändle (IAM Cycling/156.), Georg Preidler (Giant-Alpecin/87.) und Marco Haller (Team Katjuscha/126.) hatten in ihren Teams vor allem Helfer-Aufgaben zu erfüllen und eigene Ambitionen hintanzustellen.

Brändle musste nach dem siebenten Platz im Auftakt-Zeitfahren in Utrecht auch der Hitze Tribut zollen und auf erhoffte Attacken verzichten, Preidler war nahe am Aufgeben und musste in der letzten Woche Antibiotika nehmen. Doch er und vor allem Haller waren beim Finale als Unterstützer von John Degenkolb (GER) bzw. Kristoff in der Sprintvorbereitung nochmals gefordert.

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