Vorarlberger gewannen 2. Spiel der "Best-of-three"-Finalserie erst in 2. Verlängerung.
Nach einem Jahr Unterbrechung hat Hard am Sonntag zurückgeschlagen. Dank eines 32:30-(13:13)-Erfolgs im zweiten Spiel der "Best-of-three"-Serie der Handball Liga Austria (HLA) sicherten sich die Vorarlberger in einer dramatischen Partie nach zwei Verlängerungen den sechsten Meistertitel der Vereinsgeschichte und entthronten damit den Titelverteidiger, der nach dem Cupsieg das Double erhofft hatte.
Drei Tage nach 26:27-Auswärtsniederlage in Hard ging für die Fivers auch eine über zwei Jahre währende Heimserie ohne Niederlage zu Ende. Am 11. Mai 2015 waren es ebenfalls die Harder gewesen, die zum bis Sonntag zum letzten Mal einen Sieg aus der Hollgasse mitnehmen hatten können. Hard zog mit dem sechsten Meistertitel mit Graz gleich, nur noch Bregenz (9) und Linz (7) waren in der heimischen Liga erfolgreicher.
Der Beginn einer kampfbetonten zweiten Finalpartie bot vieles, aber kaum Tore. Denn dem 1:0 für die Fivers nach 49 Sekunden folgten fast acht Minuten ohne Treffer. Das hatte auch damit zu tun, dass es die Hausherren vor Hards Ausgleich nicht verstanden, aus ihrer starken Defensive Kapital zu schlagen - auch wegen eines an diesem Abend neuerlich groß aufspielenden Harder Tormanns Golub Doknic. Nach der neunten Minute entwickelte sich ein ständiges Hin- und Her, in dem sich die Gäste dreimal um zwei Tore absetzen konnten (10:8, 11:9 und 13:11).
Angeführt vom 38-jährigen Vitas Ziura (14 Tore) arbeitete sich der Titelverteidiger wieder auf 13:13 heran und ging bald nach Wiederbeginn erstmals mit zwei Treffern in Führung (15:13/33.). Mit technischen Fehlern verspielten die Margaretner aber wieder ihren Vorsprung, keine acht Minuten später war Hard plötzlich 19:16 in Front. Noch einmal kamen die Wiener auf 22:22 heran (49.) und ließen - auch dank einiger Paraden von Goalie Kristian Pilipovic - die Harder nicht richtig davonziehen.
Eineinhalb Minuten vor Schluss war die Partie beim Stand von 25:25 wieder völlig offen und ging prompt in die Verlängerung. Auch dort konnte keines der beiden Teams für die Entscheidung sorgen, die schließlich in der zweiten und keinen Deut weniger spannenden Verlängerung fiel. Von einem 29:31-Rückstand fünf Minuten vor Schluss sollten sich die Fivers schließlich nicht mehr erholen, Hard brachte die Führung über die Zeit.
"Das war eine super Partie, die am Ende zu unseren Gunsten gekippt ist", sagte Hard-Coach Petr Hrachovec, der im ersten Jahr bei den "Roten Teufeln" gleich erfolgreich war. Sein Pendant bei den Fivers, Peter Eckl, gratulierte ("Hard hat eine super Mannschaft und ist verdient Meister geworden"), ärgerte sich aber auch über Entscheidungen der Unparteiischen im Finish: "Wir fühlen uns ein bisschen vorgeführt." Die Partie war zugleich der letzte Auftritt von Hards "Bomber" Roland Schlinger, der seine Karriere beendet. "Mir fehlen die Worte. Momentan hat dieser Titel für mich den größten Stellenwert", sagte der 34-jährige ehemalige ÖHB-Teamspieler.
In der kommenden Saison werden zwei Siege in der Finalserie noch nicht zum Titel reichen - dann wird der Saisonhöhepunkt erstmals im "Best of five"-Modus durchgeführt.