Die formale Absegnung würde am 13. September erfolgen.
Erst Paris, dann Los Angeles: Die Olympischen Spiele 2024 werden in Frankreichs Hauptstadt ausgerichtet. Los Angeles ist als Gastgeber der Sommerspiele 2028 vorgesehen. Eine entsprechende Vereinbarung sei getroffen, bestätigte am Montag das Internationale Olympischen Komitee (IOC).
Die Organisatoren in Los Angeles erhalten laut IOC-Mitteilung kurz- und mittelfristig 1,8 Milliarden Dollar für Programme, um den Jugendsport zu fördern. "Das IOC begrüßt die Entscheidung von Los Angeles", sagte IOC-Präsident Thomas Bach. Mit der Entscheidung von Los Angeles für 2028 ist der Weg für Paris für 2024 frei. Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo erklärte, die Gespräche werden weitergehen, man werde alles dafür tun, dass "die Lima-Wahl am 13. September ein historischer Moment" werde.
"Los Angeles präsentiert eine exzellente Kandidatur, die die olympische Agenda 2020 umsetzt", meinte Bach. Man sei sehr zuversichtlich, im August eine Dreiparteien-Einigung unter Führung des IOC mit Los Angeles und Paris zu erreichen, die für alle drei Partner eine Win-win-win-Situation schaffe. Diese Vereinbarung werde dann auf der IOC-Session in Lima zur Ratifizierung vorgelegt.
Paris: Zuschlag im dritten Anlauf
Der Beschluss auf der Vollversammlung der IOC-Mitglieder am 13. September in der peruanischen Hauptstadt gilt als Formsache. Das IOC hatte am 11. Juli den Weg für diese Doppelvergabe freigemacht. Es war ein historischer Beschluss, denn es ist erst die zweite Doppelvergabe in einem Jahrhundert: Im Juni 1921 waren die Spiele 1924 an Paris und 1928 an Amsterdam vergeben worden.
Nachdem Los Angeles nun offiziell die Kandidatur für 2028 erklärt hat, wird eine Evaluierungskommission des IOC das Organisationskomitee in den kommenden Jahren begleiten und darauf achten, dass die vereinbarten Bedingungen und Versprechen eingehalten werden.
Die französische Hauptstadt war mit Bewerbungen für 2008 und 2012 gescheitert. 1900 und 1924 war Paris schon zwei Mal Gastgeber. Auch in Los Angeles waren die Spiele schon zwei Mal zu Gast - 1932 und 1984. Beide Bewerbungen hatten großes Lob geerntet - vor allem wegen vergleichsweise geringer Kosten: Beide Städte wollen auf schon bestehende Wettkampfstätten zurückgreifen.
Bach: "Goldene Gelegenheit"
IOC-Präsident Bach hatte die Doppelvergabe vorangetrieben. Seiner Ansicht nach bringt das bisherige Vergabeverfahren zu viele Verlierer hervor. Schon eine Bewerbung ist mit hohen Kosten und politischen Risiken verbunden. Gescheiterte Bewerber mit durchaus konkurrenzfähigen Konzepten treten nicht unbedingt ein zweites Mal an.
Bach hatte Anfang Juli zu dem Grundsatzbeschluss in Lausanne gesagt, eine Doppelvergabe sei eine "goldene Gelegenheit". Das IOC müsse nun die Zeit nutzen, sein Vergabeverfahren grundsätzlich zu überarbeiten. In immer weniger Staaten - vor allem in Westeuropa - gebe es noch Bereitschaft der Menschen, Olympische Spiele zu unterstützen, beklagte Bach.
Für 2024 hatten sich ursprünglich auch Hamburg, Boston, Rom und Budapest beworben. Alle vier zogen zurück. Grund war fast immer das Misstrauen der Bürger in das Versprechen, die Ära des teuren Gigantismus bei Olympia sei vorbei. Für Boston ging Los Angeles ins Rennen.