2. Runde

Paszek verabschiedet sich von US-Open

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"Mondbälle" made in Taiwan bescherten Paszek eine Niederlage.

Tamira Paszek ist am Donnerstag in der zweiten Runde der US Open in New York ausgeschieden. Die 19-jährige Vorarlbergerin, die vier Siege in Qualifikation und Runde eins en suite gefeiert hatte, musste sich der Taiwanesin Chan Yung-Jan (WTA-Nr. 77) letztlich glatt nach 100 Minuten mit 3:6,3:6 geschlagen geben. Damit waren bei den Damen nur Yvonne Meusburger und bei den Herren noch Jürgen Melzer die Einzelvertreter Österreichs, beide kamen noch am Donnerstag zu ihren zweiten Einsätzen.

Rückstand
Paszek musste im Duell gegen die taktisch schlau spielende Chan von Beginn weg immer Rückständen nachlaufen. Zunächst lag sie 0:2 hinten, nach dem 2:2 gelang ihrer Gegnerin ein Break zum 5:3 und nach 48 Minuten der erste Satzgewinn. Im zweiten Durchgang verschaffte sich die zwei Jahre ältere Asiatin mit zwei Breaks eine rasche 3:0-Führung, doch die Dornbirnerin erkämpfte sich wieder den Ausgleich zum 3:3. Mit hohen "Mondbällen" entwaffnete Chan die 1,65 m kleine Österreicherin, die dadurch ihre harten Grundschläge nicht so wie geplant durchziehen konnte. Chan, selbst nur fünf Zentimeter größer als Paszek, zog ihrer Gegnerin mit dieser konsequenten Taktik letztlich den Nerv.

Müdigkeit
"Ja, ich war einfach müde. Die ganzen Spiele von der Quali und vor allem das letzte Spiel in der Hitze haben schon gezerrt. Ich war nicht in der Form wie in der ersten Runde", meinte Paszek. Sie habe kaum die Kraft gehabt, zum Ball zu gehen. "Ich bin eher zusammengekippt bei jedem Schlag. Es war auch nicht sehr förderlich wie sie gespielt hat. Ich habe mich ausschupfen lassen."

Im zweiten Durchgang habe sie versucht, der Taiwanesin ihr Spiel aufzuzwingen, doch das habe nur drei Games lang funktioniert. Die US Open waren letztlich nach vier Siegen und einer Niederlage dennoch sehr erfreulich für sie. "Es war ein Superturnier. Ich ziehe auf jeden Fall die positive Bilanz daraus. Ich bin auf dem Weg zurück und bin eigentlich happy."

Paszek plant nun ihren nächsten Einsatz beim WTA-Turnier in Quebec (ab 13.9.), wo sie Qualifikation spielen will. Danach sind entweder ITF-Turniere in Nordamerika oder eventuell doch ein Asien-Trip geplant, je nach Abschneiden in Kanada. Fix eingeplant ist auch das Generali Ladies im Oktober in Linz. "Linz ist eines meiner Lieblingsturniere, da möchte ich auf jeden Fall dabei sein, wenn es geht."

Larri Passos spielt auch wieder eine Rolle in Paszeks Karriere, Paszek definiert es als Berater-Rolle. "Er meldet sich auch nach jedem Spiel, er kennt mich am besten. Ich werde wahrscheinlich auch die "preseason" bei ihm machen."

Das Thema Fed Cup für Österreich schließt Paszek übrigens auch in Zukunft nicht aus. Aber: "Wenn man mich nicht fragt, und mich nicht informiert und sagt, man hat genügend andere Spielerinnen, werde ich mich nicht aufdrängen", sagte die 19-jährige, frühere Nummer 35 auf APA-Nachfrage. Auch der Traum von den Olympischen Spielen, der 2008 für sie geplatzt war, ist noch da. "Das war mein Traum damals und es ist mein Traum jetzt. Man hat es mir vor zwei Jahren extrem versaut." Dennoch möchte sie, unabhängig von ihrem multikulturellen Familien-Background, für Österreich spielen. "Ich bin seither immer dazu bereit. Man hat mich ignoriert." An einen Anruf des ÖTV könne sie sich nicht mehr erinnern, so lange sei der letzte Kontakt her.

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