Eine von Österreichs wenigen Olympia-Heldinnen im Interview über ihre Eindrücke.
ÖSTERREICH: Können Sie uns Ihre Gefühle beim Abschiedsfest
beschreiben?
Beate Schrott:
Es war so was von einmalig, das lässt sich nicht beschreiben. Es war unglaublich. Ich bin da drinnen gestanden und hatte eine Gänsehaut. Das hat alles andere übertroffen, was ich bisher erlebt habe. Es war einfach nur schön, und ich wollte nicht, dass es aufhört, denn ich wusste, dann sind diese Spiele vorbei.
ÖSTERREICH: Viele Topstars haben mit ihren Handys Fotos gemacht. Sie auch?
Schrott: Das hab ich den anderen überlassen. Ich habe Videos gemacht, damit habe ich die Stimmung besser aufgefangen. Aber ich habe auch mit vielen Sportlern gequatscht. Der australische Segel-Olympiasieger Malcolm Page zum Beispiel hat mich schwer beeindruckt.
ÖSTERREICH: Sie gehören zu den wenigen rot-weiß-roten Lichtblicken dieser Spiele. Haben Sie die negative Stimmung im Land mitbekommen?
Schrott: Ich habe versucht, nichts zu lesen. Es tut weh, als Olympia-Tourist bezeichnet zu werden. Die Medaillen sind leider nur drei Sportlern pro Disziplin vorbehalten. Wenn 50 Athleten mitmachen, kommen 47 ohne heim. Viele sind aber um eine Riesenerfahrung reicher.
ÖSTERREICH: Wären Sie mit besserer Förderung noch besser gewesen?
Schrott: Es muss nicht immer Geld sein. Oft kann man mit internationalen Kontakten mehr bewirken.
ÖSTERREICH: Wie geht es jetzt für Sie weiter?
Schrott: Ich werde ein paar Tage in Tirol mit meiner Familie abschalten. Danach habe ich ein ambitioniertes Programm: Am Freitag starte ich schon wieder beim Diamond League Meeting in Stockholm, danach in Linz und in Zürich. Ich bin noch motiviert und würde gerne noch ein paar Top-Zeiten laufen. Vielleicht geht sich sogar noch ein Rekord aus.