Veranstalter "entschärften" Tour für nächstes Jahr. Startberechtigung gibt es nur mit einem "Blut-Pass".
Die Tour de France (TdF) beginnt im kommenden Jahr zum ersten Mal seit 40 Jahren ohne Prolog. Die Vorlage eines Blutpasses wird "ethische Bedingung" für die Startberechtigung zur nächsten "Großen Schleife" werden. Das sagte Patrice Clerc, der Präsident des TdF-Organisators ASO, während der Präsentation des Kurses der 95. Frankreich-Radrundfahrt, die in diesem Jahr wieder durch zahlreiche Dopingfälle geprägt war.
Start in Brest
Die Tour beginnt am 5. Juli in Brest und endet
nach 21. Etappen und 3.554 Kilometern am 27. Juli auf den Pariser Champs
Elysees. Durch längere Ruhezeiten für die Fahrer durch wegfallende Transfers
und kürzere Etappen soll sie "entschärft" werden. Die 1. Etappe wird
zwischen Brest und Plumelec ausgetragen, der Kurs führt zuerst durch die
Pyrenäen, dann durch die Alpen. Die Schlusswoche, bei der kommenden Auflage
wieder mit dem berüchtigten Anstieg nach L'Alpe d'Huez, wird über den
Gesamtsieg der Rundfahrt entscheiden.
Weniger Anstiege
"Es wird weniger Pässe geben, 19 im Vergleich zu
21 heuer. Aber eine Bergankunft mehr", erklärte Tour-Direktor Christian
Prudhomme. Vier Bergankünfte, davon drei in den Alpen, werden die Fahrer zu
bewältigen haben. Eine sportliche Neuregelung ist bemerkenswert: In keinem
Etappenziel gibt es Zeitgutschriften. Die Organisatoren wollten die erste
Woche nicht nur den Sprintern überlassen, so weist zum Beispiel gleich das
erste Teilstück einen Zwei-Kilometer-Schlussanstieg auf.
L'Alpe d'Huez wieder dabei
Vor den Pyrenäen folgen einige
hügelige Etappen, der erste Kampf gegen die Uhr bildet das Einzelzeitfahren
über 29 km in Cholet auf dem 4. Teilstück. Die 210-km-Königs-Etappe von
Ebrun nach L'Alpe d'Huez bildet den Abschluss der Bergetappen und wohl erst
dort wird sich entscheiden, wer das Gelbe Trikot nach Paris tragen wird.
Falls die Entscheidung nicht schon zuvor gefallen ist, wird sie im
traditionell mitentscheidenden zweiten Einzelzeitfahren, diesmal über 53 km
von Cerilly nach St. Amand-Montrond am vorletzten Renntag, den Sieger
hervorbringen.
Ruhetage "heilig"
Um den Fahrern die Regeneration zu
erleichtern, werden Transfers an Ruhetagen vermieden. Mit dem Etappenziel in
Prato Nevoso und einem Ruhetag in Cuneo, dem die Fahrt über das Dach der
Tour, den 2.802 m hoch gelegenen Col de la Bonette folgt, besucht die Tour
nach neun Jahren auch wieder Italien.