Wout van Aert fixierte im Massensprint als Zweiter hinter Fabio Jakobsen eine hauchdünn ausreichende Zeitbonifikation.
Nyborg. Der lästige Wind hat das Feld der Tour de France am zweiten Tag in Dänemark geärgert. Auftaktsieger Yves Lampaert verlor am Samstag nach hektischem Finale sein Gelbes Trikot. Der Belgier wurde Opfer eines von mehreren Stürzen, kam zwar wieder ins Feld zurück, wurde die Führung aber trotzdem los. Denn Wout van Aert fixierte im Massensprint als Zweiter hinter Fabio Jakobsen eine hauchdünn ausreichende Zeitbonifikation.
Der auch schon im Auftaktzeitfahren hinter Lampaert zweitplatzierte Van Aert führt lediglich eine Sekunde vor seinem belgischen Landsmann. Titelverteidiger Tadej Pogacar, im Finale letztlich ohne Zeitverlust von einem Massensturz aufgehalten, ist acht Sekunden zurück unverändert Dritter. Das letzte Dänemark-Teilstück am Sonntag führt von Vejle flach nach Sönderborg (182 km). Darauf folgt der erste Ruhetag mit dem Transfer nach Frankreich.
Bestplatzierter aus dem österreichischen Sextett am Samstag war Felix Großschartner als 31. Sein Bora-Teamkollege Patrick Konrad war in einen Sturz verwickelt, blieb aber von ärgeren Blessuren verschont.
Befürchtete Windkanten und damit Probleme für Topfavoriten blieben auf den 202 km von Roskilde nach Nyborg mit Abertausenden Fans an den Straßen aus. Innerhalb der für die Zeitabstände bei Stürzen relevanten Drei-Kilometer-Marke kam es aber noch zu einem Massencrash, der etliche Fahrer wie Pogacar vom Sprinten abhielt.
Reduziertes Feld
So machte sich ein reduziertes Feld den Sprint untereinander aus. In diesem sorgte Jakobsen nach dem Auftaktcoup von Lampaert für den nächsten Quickstep-Etappenerfolg. Der 25-jährige Niederländer jubelte wie sein Teamkollege am Vortag über den ersten Tour-Sieg. Neben Van Aert hielt er im Sprint auch Dänemarks Hoffnungsträger Mads Pedersen in Schach.
Die Etappe war anfangs von einer Viererfluchtgruppe angeführt worden. Im ersten der drei kategorisierten Anstiege setzten sich aus dieser Lokalmatador Magnus Cort und der Norweger Sven Erik Byström ab. Der Däne Cort sicherte sich alle Bergwertungen und damit auch das begehrte Kletterertrikot. Als letzter Ausreißer wurde Byström vom Feld 31 Kilometer vor dem Ziel eingeholt.
Kurz vor der spektakulären Fahrt über die 18 km lange Belt-Brücke ging unter anderem Spitzenplatzanwärter Rigoberto Uran zu Boden. Der Kolumbianer konnte aber weiterfahren und kam rechtzeitig wieder zurück ins Feld.