Eine hohe Zahl an positiven Doping-Proben sorgt unmittelbar vor Beginn der Olympischen Winterspiele für Aufruhr. Mehr als 30 Athleten wurden positiv getestet und von der Teilnahme in Vancouver ausgeschlossen. Die für die vorolympischen Doping-Kontrollen verantwortliche Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) teilte mit, dass man mehr als 30 Athleten daran gehindert habe, "zu den Winterspielen zu kommen".
Dies berichtete IOC-Mediendirektor Mark Adams am Mittwochabend (Ortszeit) in Vancouver. Vor den Sommerspielen 2008 in Peking waren etwa 70 gedopte Sportler von ihrem Start ausgeschlossen worden. Allerdings traten in China 11.000 Athleten an, in Vancouver sind es 2.800. "Betrüger sind einfacher zu erwischen als bei früheren Olympischen Spielen und Paralympics", sagte WADA-Chef John Fahey vor der Vollversammlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). IOC-Präsident Jacques Rogge kommentierte: "Unangemeldete Trainingskontrollen sind der Schlüssel für einen effektiven Anti- Doping-Kampf."
Die von Fahey genannte Zahl der Fälle sei von den internationalen Wintersportverbänden und den Nationalen Anti-Doping-Agenturen (NADOS) in den Wochen vor den Vancouver-Spielen übermittelt worden. "Eine Reihe von verdächtigen Proben wird momentan noch überprüft", sagte WADA-Sprecher Frederic Donze. "Die WADA kann zu diesem Zeitpunkt noch keine weiteren Details nennen", betonte er. Die Weltagentur sei nur für die Organisation der weltweiten Doping-Tests zuständig, nicht aber für das Management der Testergebnisse verantwortlich.
Zwei Tage vor Beginn der XXI. Winterspiele sind bereits 554 Doping-Proben bei Athleten entnommen worden - davon 407 Urin- und 147 Bluttests. Das IOC plant, rund 800 Kontrollen vor den olympischen Wettkämpfen durchzuführen. Insgesamt mehr als 2.000 Proben sollen bis Ende der Spiele getestet werden, fast 70 Prozent mehr als 2006 in Turin. Alle Doping-Proben werden acht Jahre eingefroren, um sie nachträglich auf verbotene Mittel analysieren zu können, die aktuell noch nicht nachweisbar sind.