Deutscher Radstar soll ab 2003 dem spanischen Doping-Arzt Fuentes regelmäßige Besuche abgestattet haben.
Der ehemalige deutsche Radprofi Jan Ullrich hat nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Focus" möglicherweise seit 2003 mit dem spanischen Doping-Arzt Eufemiano Fuentes zusammengearbeitet. Dies legten die Betrugs-Ermittlungen der Bonner Staatsanwaltschaft gegen den Tour-de-France-Sieger von 1997 nahe, berichtet das Magazin in seiner neuen Ausgabe. "Focus" bezieht sich dabei auf Informationen aus Justizkreisen.
Demnach seien bei Durchsuchungen Reiseunterlagen aufgetaucht, die etliche Kurztrips des gebürtigen Rostockers nach Madrid von 2003 bis zu seinem Abgang kurz vor der Tour de France 2006 belegen. Die Bonner Ermittler vermuten, dass der frühere Weltmeister bei diesen Visiten mit Fuentes' Hilfe illegale Eigenblut-Kuren machte. Ullrich hat stets jede Verbindung zu dem iberischen Frauenarzt bestritten.
Bei Fuentes entdeckten Ermittler nicht nur Ullrichs Blutbeutel, sondern auch Beweise für Geldtransfers. Die Doping-Fahnder fanden heraus, dass der Deutsche schon im Jahr 2004 eine Summe von 25.000 Euro auf ein Konto überwies, das dem Spanier zugeordnet wird. Beschlagnahmte Bankauszüge belegen zudem eine Zahlung von Ullrich an Fuentes in Höhe von 55.000 Euro im Jahr 2006.