Neues Verfahren

Wieder 2 Radfahrer gedopt

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Österreichischer Radverband gibt 2 Sportler bekannt, gegen die ein Doping-Verfahren eingeleitet wurde.

Die Nationale Anti-Doping Agentur (NADA) hat am Dienstag gegen den der Weitergabe von Doping-Präparaten verdächtigten Christof K. und gegen Ferdinand B. Anti-Doping-Verfahren eingeleitet. Das geht aus einer Liste von derzeit suspendierten und gesperrten Radsportlern auf der Homepage des österreichischen Radsportverbandes ÖRV hervor.

Dopingagentur schweigt
NADA-Geschäftsführer Andreas Schwab bestätigte das mit Verweis auf das Regelwerk nicht. "Wenn der Radsportverband das bekanntgibt, ist das seine Sache. Von der NADA wird es dazu keine Stellungnahme geben", erklärte Schwab.

Positive A-Probe
Die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) hat am Mittwochabend per Aussendung bekanntgegeben, dass Ferdinand B. und auch Christof K. am Dienstag wegen positiver A-Proben mit sofortiger Wirkung bis zum Abschluss des Verfahrens vom Wettkampfgeschehen suspendiert wurden. B. wurde am 9. und 11. März sowie K. am 12. März jeweils bei Trainingskontrollen positiv auf EPO getestet. Nach Art 7.5. des WADA-Codes ist jeder Athlet nach einer positiven A-Probe sofort zu suspendieren.

Dies ist der Fall, falls dem Athleten spätestens kurz nach Verhängung der Suspendierung auch die Möglichkeit eines beschleunigten Anhörungsverfahrens geboten wird. Die den beiden Sportlern eingeräumte Frist zur Beantragung eines Anhörungsverfahrens war am Mittwoch noch offen. Ebenso ist die Frist für die Beantragung zur Öffnung der Analyse der B-Probe für die Athleten noch nicht abgelaufen.

Die positive Probe bei K. erfolgte übrigens einen Tag vor seiner Festnahme wegen der Verdächtigung des Dopinghandels. Elf Tage später ging er wieder frei. K. habe laut seinem Anwalt zugegeben, seit 2007 gedopt zu haben.

K. war bereits in U-Haft
Der 32-jährige Christof K. war Ende März nach Ermittlungen der "Sonderkommission Doping" im Bundeskriminalamt in Untersuchungshaft genommen worden und nach elf Tagen wieder frei gegangen. Der Kärntner soll Dopingmittel von einem Wiener Apotheker, von dem auch der in U-Haft sitzende Ex-ÖSV-Trainer Walter Mayer das Dopingmittel EPO bezogen haben soll, erhalten und weitergegeben haben.

Der auf nationaler Ebene mittelmäßig erfolgreiche Christof K. soll laut seinem Anwalt zugegeben haben, seit 2007 gedopt und verbotene Substanzen ab Mitte 2008 an fünf bis sechs Sportkollegen und Freunde weitergegeben zu haben. Gewerbsmäßigen Handel, der seit August 2008 nach dem Anti-Doping-Gesetz mit Haftstrafen bis zum fünf Jahren bedroht ist, bestreitet er. Die Abnehmer des Radprofis sind ebenfalls befragt worden.

B. mit positiver Probe in Kroatien
Ferdinand B. dürfte jener Radfahrer sein, der im März bei einer Dopingkontrolle der NADA in Kroatien eine positive A-Probe abgegeben hatte. Der Präsident des steirischen Radsportverband bestätigte am Montag eine positive Probe und meinte, dass der Erwischte ein Gastfahrer im LRV-Steiermark-Team gewesen sei. Der 37-jährige Wiener, der für eine Stellungnahme bisher nicht erreichbar war, ist einer der drei infrage kommenden Radsportler. Er ist in Besitz einer ÖRV-Lizenz und fährt für das Wiener Team ARBÖ Denzel Cliff Wilding.

Eine namentlich nicht genannter Wiener Radprofi hatte am Dienstag in einem Interview mit der Online-Ausgabe der "Tiroler Tageszeitung" erklärt, dass er noch nicht über eine positive Probe informiert worden sei. "Der Test mag positiv sein, ich schließe das nicht aus. Wenn ich positiv bin, stehe ich dazu. Wenn das die neuen Regeln sind, dann o.k.", wurde der Wiener zitiert. "Ich habe mit (Christof) K. Kontakt gehabt. Ich bin überzeugt, dass mein Telefon abgehört wurde", erklärte der Radfahrer, der mutmaßte, dass weitere Tests in Kroatien positiv seien.

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