Kamerun-Kicker stinksauer:

Bundesliga-Star spricht über seine Zeit in der Abschiebehaft

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'Nie mehr Österreich!': Mo Idrissou sprach erstmals über seinen Fall.

Mohamadou Idrissou kickte bereits für große Klubs. Er spielte für Eintracht Frankfurt, Borussia Mönchengladbach, Kaiserslautern, Hannover 96 und den SC Freiburg, war ein Star in der deutschen Bundesliga. Für Kamerun absolvierte der Stürmer 39 Länderspiele und erzielte dabei sechs Tore. Seine Karriere wollte der nun 39-Jährige in Österreich ausklingen lassen. Der Kameruner kickte zuerst bei Hallen, dann in Kufstein und nun bei Leoben.
 
Bundesliga-Star spricht über seine Zeit in der Abschiebehaft
© APA/EXPA/ STEFAN ADELSBERGER
× Bundesliga-Star spricht über seine Zeit in der Abschiebehaft
Hier spiel Idrissou im Dress des FC Kufstein gegen Rapid
 

Elf Tage in Schubhaft

Mitte Dezember wurde Idrissou plötzlich festgenommen und saß für 11 Tage in Abschiebehaft. Dem Kameruner wurde vorgeworfen, keine gültige Aufenthaltsgenehmigung mehr zu besitzen. In der deutschen „BILD“ spricht der ehemalige Bundesliga-Star nun erstmals über seinen Fall.
 
„Ich war gerade in Düsseldorf bei meinem Sohn, als mich meine Teamkollegen aus Leoben anriefen. Die Polizei würde nach mir suchen, und ich solle mich melden“, erzählt Idrissou. Er meldete sich bei der Polizei und wurde umgehend in Schubhaft genommen. Der Kameruner verstand die Welt nicht mehr und konnte den Vorwurf auch nicht verstehen: „Nur mein Pass war abgelaufen. Ich hatte allerdings auch einen neuen dabei, den wollte aber keiner sehen.“ Er vermutet, dass ein Anwalt von der Mutter eines seiner Kinder den Behörden einen Hinweis gegeben hat.
 
Bundesliga-Star spricht über seine Zeit in der Abschiebehaft
© Getty
Idrissou spielte 39 Mal für Kamerun und nahm u.a. auch am Confed-Cup 2003 teil
 

"Nie wieder Österreich"

Insgesamt elf Tage musste Idrissou in Schubhaft verbringen, ehe er mithilfe seines Anwalts am 23. Dezember wieder aus der Haft entlassen wurde. Während dieser Zeit hatte der Kameruner stets Angst, umgehend in seine afrikanische Heimat abgeschoben zu werden. „Das hat kein Mensch verdient. So was macht man nicht in einem Rechtsstaat. Ich habe keine Gesetze überschritten, das macht mich unendlich traurig“, sagt Idrissou zur „BILD“. 
 
Österreich hat der Star-Kicker nach seiner Freilassung sofort verlassen. „„Ich habe direkt meinen bis Sommer laufenden Vertrag aufgelöst. Ich werde nie wieder nach Österreich zurückkehren“, ist Idrissou stinksauer. Er ist jetzt wieder nach Frankfurt gezogen. 
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