Die Fans trauern um die Trainerlegende Otto Baric.
Zagreb/Salzburg. Otto Baric ist mit 88 Jahren in Zagreb verstorben. Kroatiens Fußballverband bestätigte am Sonntagabend den Tod von Österreichs ehemaligem Teamchef und mehrfachem Meistermacher bei Wacker Innsbruck, Rapid Wien und dem SV Salzburg. Gemäß kroatischen Medienberichten starb Baric in einem Krankenhaus in der Hauptstadt an den Folgen einer Erkrankung mit dem Coronavirus.
In der österreichischen Liga holte Baric mit Wacker Innsbruck, dem SK Rapid und dem SV Salzburg insgesamt siebenmal den Meistertitel. 1985 verlor "Otto Maximale" mit Rapid im Endspiel des Cups der Cupsieger, mit Salzburg unterlag er 1994 im UEFA-Cup-Finale.
Unvergessen bleiben mit den Salzburgern das Vordringen ins UEFA-Cup-Finale 1994 gegen Inter Mailand, die auf dem Wege dorthin gegen Eintracht Frankfurt und Karlsruhe beendete "schwarze" Europacupserie österreichischer Vereine gegen DFB-Clubs (nach 17 vergeblichen Anläufen), die Leistungen in der Champions League 1994/95, in der dem späteren Triumphator Ajax Amsterdam zwei Remis abgetrotzt wurden und in der man erst im letzten Gruppenspiel vom AC Milan am Einzug ins Viertelfinale gehindert wurde.
So verabschieden sich Austria-Salzburg-Fans von Otto Baric
In Salzburg sind die Erfolge Baric' mit dem SV Salzburg unvergessen – und so ließen sich die Fans der Austria Salzburg etwas besonderes als Abschiedsgeste einfallen. Sie spannten ein Spruchband über den Markatsteg. "Otto Maximale - Ruhe in Frieden, violette Legende", steht auf dem Banner. Die Anhänger des Drittliga-Klubs – der von Fans, nach dem Einstieg von Red Bull beim gleichnamigen Bundesliga-Verein SV Austria Salzburg, 2005 neu gegründet wurde – fotografierten das Spruchband schließlich vor der Altstadt-Kulisse mit der Festung Hohensalzburg im Hintergrund.
Für die Aktion gab es viel Applaus in den sozialen Medien. "Hut ab Jungs. Super Aktion für unsere Legende", schreibt etwa ein User. Die positiven Reaktionen kommen nicht nur aus Salzburg selbst: "Wow. Das Foto ist der Hammer. So etwas gibt's eben nur bei der Austria", schreibt ein deutscher Fan. "Schöne Grüße aus Zagreb Leute. Toll, was sie gemacht haben", so ein User aus Kroatien. Ein Rapid-Anhänger zeigt seine Anerkennung: "Sehr schöne Aktion, liebe grün-weiße Grüße aus Wien."
Ex-Salzburg-Präsident verlor mit Baric "einen Freund"
Der Tod von Trainerlegende Otto Baric hat Austria Salzburgs Ex-Präsidenten Rudolf Quehenberger "mit tiefer Trauer" erfüllt. Gemeinsam mit dem am Sonntag in Zagreb 87-jährig verstorbenen Kroaten bildete Quehenberger von 1991 bis 1995 das "Traumpaar" im heimischen Fußball, am Höhepunkt standen das UEFA-Cup-Finale 1994 und die Champions-League-Teilnahme 1994/95. "Ich habe einen Freund verloren", sagte Quehenberger in einem an die Medien geschickten Statement.
"Hinter der emotionalen, vordergründig öffentlichkeitswirksam agierenden Trainer-Persönlichkeit stand ein akribisch arbeitender, fleißiger Fußball-Fachmann von höchster Professionalität und vor allem Loyalität - sowohl seinen Spielern als auch mir gegenüber, als Präsident", sagte der 79-Jährige.
"In den vielen Stunden, die wir miteinander verbracht haben, und das waren nicht nur die nach großen Siegen, sondern auch schwierige, wurden wir zu Freunden. Deshalb ist unsere Verbindung auch nie abgerissen", erinnerte sich Quehenberger. "Immer wieder durfte ich Otto auch später, als er nicht mehr im Lichte der Öffentlichkeit stand, in Salzburg begrüßen. Er blieb, was er immer war, ein hellwacher Geist, meinungsstark und vielseitig interessiert."
"Mein Mitgefühl gilt seiner Familie, mein Respekt gilt einem Menschen mit einem großen Herz und einer beeindruckenden Lebensleistung. Ruhe in Frieden, lieber Otto."