Pep Guardiola

Star-Trainer wird 50

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Er trainierte in Spanien, München und England, sammelte Titel und perfektionierte das Tiki-Taka. Heute wird die Trainerlegende 50. Ans Aufhören denkt Guardiola noch lange nicht. 

Pep Guardiola war und ist eine Legende. Er sieht Spielzüge voraus, bevor sie geschehen, er ist ein Taktiker und Tüftler und gleichzeitig ein exzellenter Motivator. Guardiola wagt Ungewöhnliches und meistens gewinnt er. Mit 50 hat er in der Fußballwelt eigentlich schon alles erreicht, was man erreichen kann. Aber da geht noch was... 

Besonderes Talent 

Geboren wurde das Geburtstagskind am 18. Januar, 73 Kilometer von Barcelona entfernt, in dem  katalanischen Dorf Santpedor. Der kleine Josep – besser bekannt als Pep – wuchs schnell zu einem bedeutsamen Fußballspieler heran und das obwohl er weder groß, noch besonders torgefährlich war. Eine Eigenschaft aber machte den Spanier so besonders: Guardiola dachte immer mehrere Spielzüge voraus. Er war erst eine Woche Mitglied in der Nachwuchsakademie des FC-Barcelonas, da stellt Johan Cruyff den 13-Jährigen schon ins Zentrum des Spiels. 
 

Spielerkarriere 

Rund 47 Male schlüpfte der junge Pep Guardiola in das Trikot der spanischen Nationalmannschaft. 1992 holten sie Olympia-Gold, über die Jahre kann Guardiola fünf Tore auf sein Konto schreiben. Mit der auslaufenden Saison 2003 beendete Guardiola seine Spielerkarriere. Doch die großen Erfolge sollten erst noch kommen… 
 
 
 

Perfektes Tiki-Taka 

Als Pep Guardiola 2008 den FC-Barcelona als Trainer übernahm, begann eine neue Ära. Er hob die Technik des Kurzpassspiels auf eine neue Ebene. Die spanische Mannschaft beeindruckte jahrelang durch ständigen Ballbesitz und den schnellen Pässe zueinander. Es war eine Freude, dieser Mannschaft zuzuschauen, Barça ließ seine Gegner laufen. Guardiola formte eine Mannschaft, die zum Inbegriff der Spielkontrolle wurde. Xavi und Iniesta, der mit seinem Kopfballtor 2010 Spanien den WM-Sieg brachte, bestimmen das Tempo im Mittelfeld, am Ende aber sollte der Ball zu Messi... 
 

Golden Ticket: Messi 

Bevor Pep Guardiola Lionel Messi zum FC Barcelona holte, wurde der Argentinier meist als Außenstürmer angeboten. Guardiola wagte etwas Außergewöhnliches: Und gewann. Lionel Messi wurde zum Mittelstürmer, ein dribbelnder, Tore-schießender, genialer Mittelspieler. 
Guardiola verhalf den Argentinier zu seiner Größe und sein Glanz färbte auch auf den Trainer ab.
 

Spanischer Abschied 

Am 27. April 2012 gab Guardiola bekannt, seinen im Juni auslaufenden Vertrag mit dem FC Barcelona nicht mehr zu verlängern. Mit 14 Titeln ist Guardiola der erfolgreichste Trainer der Vereinsgeschichte. Und er war heiß begehrt: Alle wollten ihn haben. Während seiner Zeit mit dem FC Barcelona unterschrieb Guardiola immer nur Einjahresverträge. „Trainer von Barça kann man nicht auf Lebenszeiten sein. Ich denke, dass sich ein Trainer immer wieder die Unterstützung seiner Fans und Spieler verdienen muss“, so Guardiola.
 
 

 

Spiel vor Titel 

In zahlreichen Interviews betonte Guardiola immer wieder: Titel seien für ihn nicht das wichtigste. Es gehe ihm in erster erster Linie um die Umsetzung seiner Ideen und um ein schönes Spiel. Man erkennt es in seiner Taktik, die Liebe zum Detail ist spürbar; nichts scheint zufällig. Auf jedes seiner Spiele bereitete sich Guardiola akribisch vor. Er schaut sich Videos der Gegner an und analysierte ihr Spiel. Spieler des FC Barcelona nennen ihn einen „brillanten Motivator, der das Beste in jedem Einzelnen hervorbrachte.“ 
 

Titel zuhauf

Dass Trophäen nicht das Wichtigste sind, ist leicht gesagt von einem, der schon so Vieles erreicht hat. Mit Barça holte Guardiola drei Meisterschaften und zwei Mal den spanischen Pokal, die Königsklasse und die FIFA-Klub-WM. Nach seinem Wechsel zum FC Bayern München im Jahr 2013, wurde die Mannschaft drei Mal deutscher Meister, holte zweimal den DFB-Pokal und gewann ebenfalls die Klub-WM. 

Ab nach England 

Seit der Saison 2016/2017 ist Guardiola Trainer von Manchester City. Auch dort sammelt er seit einigen Jahren fleißig weiterhin Trophäen, national und international. 2019 war Pep Guardiola der erste Trainer, der in England alle nationalen Titel in einer einzigen Saison gewann. Dass er sein Handwerk beherrscht, muss Guardiola ganz sicher niemandem mehr beweisen… 
 

„Schönes Alter.“ 

50 sei dem Jubilaren zufolge eine „schönes Alter.“ Ans Aufhören und den Ruhestand denkt Guardiola noch lange nicht. Und er sagt einen Satz, der seine Konkurrenten nicht unbedingt freuen wird: „Ich werde immer besser.“ In seinem Job gehe es vor allem um Erfahrung, erklärt der 50-Jährige, der erst kürzlich seinen Vertrag bei Manchester City bis 2023 verlängert hat. Vielleicht liegt ja gerade in runden Geburtstagen verborgen. Bei Pep Guardiola scheint es zumindest so: Als er 40 Jahre alt war, gewann Guardiola mit dem FC Barcelona und dem aufsteigendem Lionel Messi die spanische Liga, den nationalen Supercup und auch die Champions League. 
 

Mehr als ein Fußballtrainer 

Doch Pep Guardiola ist noch nicht selbst zu einem Fußball geworden. Neben seiner Tätigkeit auf dem Spielfeld, setzt er sich auch aktiv für Flüchtlinge ein und spendete im vergangenen Jahr rund eine Million Euro für die Bekämpfung der Corona-Pandemie. Guardiola setzt sich für die Unabhängigkeitsbewegung seiner Heimat Katalonien ein und legt ein großes politisches Engagement an den Tag. 

Politisch engagiert 

Guardiola sprach sich mehrmals für die Loslösung Kataloniens von Spanien aus und fordert das Recht auf „Unabhängigkeit und Selbstbestimmung“ seiner Heimat. 2015 kandidierte er sogar bei den Parlamentswahlen auf der separatistischen Einheitsliste für das Mandat. Seine Kandidatur war allerdings nur symbolisch zu verstehen. 

Die Fußballwelt darf gespannt sein, was noch kommen wird von diesem großen Helden und Titelsammler. Vorerst aber: 

¡feliz cumpleaños, Pep Guardiola! 

 

 

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