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Nächste Runde im Theater um Novak Djokovic. Sonntag folgt letzte Entscheidung. 

Melbourne. Australiens Einwanderungsminister Alex Hawke hat Tennis-Star Novak Djokovic (34) am Freitag das Visum wieder ent­zogen. Eine erstmalige Visa-Rücknahme wurde vergangenen Montag von einem australischen Gericht für ungültig erklärt.

Vier Tage ließ sich Einwanderungsminister Alex Hawke Zeit, jetzt machte er von seinem Veto-Recht Gebrauch und erklärte das Visa von Djokovic endgültig für ungültig.

Hawke hat seine Entscheidung zum Entzug des ­Visums mit dem „Migration Act“ des Landes begründet. Demnach kann der Minister ein Visum streichen, wenn eine Person „ein Risiko für die australische Bevölkerung darstellt“

Mehrheit. Der Minister entschied im Sinn der australischen Bevölkerung: Einer Umfrage zufolge befürworten 83 Prozent den Versuch, Djokovic wieder des Landes zu verweisen. Die Impfquote in Australien liegt bei 91 Prozent, ­viele Menschen sind über Ausnahmen für Ungeimpfte wütend und empört. Sie hatten den weltweit längsten Lockdown über sich ergehen lassen müssen.

Richter entscheidet am Sonntag über Rauswurf

Tauziehen. Djokovic ist Impfskeptiker, ist nicht gegen Corona geimpft, auch hat er auf seinem Einreiseformular nach Australien falsche Angaben gemacht. So verschwieg er, dass er vor seiner Reise nach Melbourne in Spanien trainiert hat.

Die australischen An­wälte von Djokovic haben Einspruch gegen die er­neute Annullierung des ­Visums eingelegt. Djokovic will unbedingt bei den Australien-Open antreten, sein Anwalt Nicholas Wood sagte: „Jede Minute, bevor das Turnier beginnt, ist kostbar.“ Titelverteidiger Djokovic ist nach wie vor in der Auslosung, könnte Montag erstmals aufschlagen. Zuvor muss er aber wieder vor einem Bundesgericht erscheinen. Bis dahin darf er nicht abgeschoben werden.

  • Heute, Samstag, ist deshalb um acht Uhr eine Anhörung bei der Einwanderungsbehörde. Anschließend kann er sich mit seinen Anwälten auf den Gerichtstermin vorbereiten. Bis dahin muss Djokovic nicht in Abschiebehaft.
  • Das Gerichtsverhör findet schließlich am Sonntag statt. 
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