ÖTV-Kapitän Jürgen Melzer hatte bis zum Schluss auf Dominic Thiem gehofft. Doch auch ohne den US-Open-Sieger 2020 ist unser Davis-Cup-Team beim Heimspiel gegen Portugal auf Hartplatz im Schwechater Universum (Fr. ab 15/Sa. ab 14 Uhr, ORF+ live) Favorit.
„Gesundheit geht immer vor“, zeigt Melzer Verständnis für die Absage des an einer Gastritis laborierenden Team-Leaders. Wobei Melzer über die Art der Thiem-Absage irritiert regierte: "Für mich kam es am Montag dann doch ein bisschen überraschend. Ich habe Montagfrüh noch mit Moritz (Thiems Manager-Bruder, d. Red..) telefoniert, als ich nach Schwechat zum Training gefahren bin. Da war eigentlich noch der Plan, dass er spielt. Ein paar Stunden später hat mich dann der Domi angerufen und gesagt, er fühlt sich nicht gut. Da hat er noch gar keine Ergebnisse gehabt. Sobald die da waren, war es sowieso klar, dass er nicht spielt." Wie oe24 berichtete, hatte Thiem am Montag noch Untersuchungsbefunde abgewartet." Die bestätigten die Magenentzündung, die Thiem laut eigenen Angaben schon länger herumschleppt: "Ich bin ich Behandlung und werde noch ein paar Tage brauchen, bis ich wieder matchfit bin."
Melzer: »Bin überzeugt, dass wir gewinnen«
Damit müssen unsere Davis-Cupper Freitag und Samstag im Schwechater Multiversum ohne Thiem auskommen. Was laut Melzer aber nichts unserer Favoritenrolle ändert: „Wir sind sehr breit aufgestellt, und ich bin überzeugt, dass wir gewinnen.“ Neben dem Weltranglisten-59. Sebastian Ofner wird voraussichtlich Jurij Rodionov (ATP-109) im Einzel aufschlagen, der für Thiem nachnominierte Dennis Novak (ATP-192) ist vorerst Ersatz.
Das Programm: Ofner bekommt es am Freitag mit Portugals Nr. 2 (Ferreira Silva/ATP-230 oder Joao Sousa/289). zu tun. Rodionov (evt. Novak) schlägt gegen Portugals Nr. 1 Nuno Borges (ATP-89) auf. Sollten die beiden Einzel-Spieler am Freitag ihrer Favoritenrolle gerecht werden, könnte das Doppel Alexander Erler/Lucas Miedler am Samstag den vorentscheidenden Punkt holen.
Es geht um einen Platz in der Qualifikationsrunde 2024 für das Finalturnier. Gespielt wird auf dem selben Belag der auch Ende Oktober beim Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle aufgelegt wird.
Melzer ("Ich erwarte knappe Matches, freue mich aber auf eine tolle Länderkampf-Atmosphäre") macht kein Geheimnis daraus, dass unsere Aufgabe mit Thiem einfacher wäre: „Wenn der drinnen steht, ist es eine andere Aura, obwohl er nicht mehr die Nummer drei der Welt ist.“