Coach Bresnik verrät, wie sein Schützling tickt

Julia Grabher ist unser neuer Tennis-Stern

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Julia Grabher schaffte es mit 26 in die Weltklasse. Am Donnerstag trifft sie auf Gauff.

Als die Vorarlbergerin am Dienstag Arantxa Rus mit 6:2, 6:3 vorführte, zog auch ein Mann mit markantem Strohhut auf der Tribüne Blicke auf sich: Günter Bresnik, der ehemalige Trainer von Dominic Thiem, führte seinen Schützling als erste Österreicherin seit neun Jahren in die 2. Runde eines Grand-Slam-Turniers. In die Top 100 hatte sie es als Erste seit Yvonne Meusburger 2015 geschafft. 

Im oe24-Interview verrät Bresnik, wie die Tennislady tickt.

oe24: Herr Bresnik, wie kam es zur Zusammenarbeit mit Julia?
Günter Bresnik: Ich wurde ausgelacht, als ich vor drei Jahren begonnen habe, mit ihr zu arbeiten. „Die hat kein Geld“, hat es geheißen. „Aus der wird nie eine Tennisspielerin.“ Also hab ich sie gratis bei mir trainieren lassen, jetzt steht sie unter den ersten 100. Es hat sich gelohnt.

oe24: Was zeichnet Julia Grabher aus?
Bresnik: Das Gleiche wie früher Dominic: Ich hab in den vergangenen drei Jahren kein Training von ihr erlebt, bei dem sie gefragt hätte, wann es vorbei ist. Julia ist eine super Athletin: ehrgeizig ohne Ende, und diszipliniert. Sie setzt alles um, was ich ihr vorgebe. Nach dem Auftakt-Sieg in Paris haben wir z. B. noch eineinhalb Stunden trainiert.

oe24: Und jetzt geht ihr der Knopf auf?
Bresnik: Schön, dass Sie das sehen. Es dauert eine Zeit, Vorhand, Rückhand usw. richtig zu trainieren. Das Schönste: Obwohl sie jetzt anfängt, auf Topniveau zu gewinnen, gibt es noch Baustellen ohne Ende, die sich bei ihr verbessern lassen.

oe24: Was erwarten Sie heute gegen Gauff?
Bresnik: Eine wichtige Erfahrung auf einem größeren Platz. Natürlich hofft man, dass Gauff einen schlechten Tag erwischt. Aber realistisch gesehen ist da noch ein Klassenunterschied.

oe24: Noch eine Frage zu Dominic Thiem: Tut er Ihnen nach so einem traurigen Auftritt wie am Sonntag leid?
Bresnik: Nein, ein erwachsener Mensch ist für seine Handlungen schon selbst verantwortlich. Wenn ich höre, dass einer eineinhalb Jahre nix trainiert hat, dann hört bei mir der Spaß auf. Wobei sein neuer Trainer super ist.

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