Österreichs Tennis-Star Dominic Thiem nimmt im Juli an einem spektakulären Einladungsturnier in Berlin teil.
Der Weltranglisten-Dritte schlägt wie auch Alexander Zverev, Nick Kyrgios oder Julia Görges bei zwei Kurz-Turnieren auf, die vom 13. bis 19. Juli auf Rasen im Steffi-Graf-Stadion bzw. auf Hartplatz in einem Hangar am Flughafen Tempelhof stattfinden. Je sechs Damen und Herren nehmen teil.
Gespielt wird bei den zwei Mal über drei Tage gehenden Kurzturnieren Namens "bett1Aces" um jeweils 100.000 Euro Preisgeld und wegen Corona nach derzeitigem Stand ohne Zuschauer. Neben Thiem, Zverev und Kyrgios ist bei den Herren auch Südtirols Jungstar Jannick Sinner am Start. Bei den Damen haben neben Görges auch Andrea Petkovic, Kiki Bertens und die Weltranglisten-Fünfte Jelina Switolina aus der Ukraine für das Klassefeld zugesagt.
Österreicher als Veranstalter
Je zwei Plätze werden noch vergeben. Man bemüht sich laut Veranstalter Edwin Weindorfer um Grand-Slam-Sieger, womöglich auch um Roger Federer. "Immer wenn es um Tennis geht, werden wir natürlich auch einen Roger Federer fragen, ob er Lust hat", sagte der Österreicher am Freitag bei der Turnier-Präsentation. "Insgesamt ist es ein kleiner Start in die Tennis-Normalität."
Weindorfer ist CEO der Veranstaltungsagentur e|motion, die seinerzeit mit Tennisturnieren auf dem Dach eines Grazer Einkaufszentrums bekannt geworden ist und inzwischen u.a. auch die großen Turniere in Stuttgart, Mallorca, Wien und das für diesen Juni geplant gewesene, neue Damen-Rasenturnier in Berlin durchführt. Weil letzteres wegen Covid-19 abgesagt werden musste, hat man in der Hauptstadt nun das neuartige Einladungsturnier für Damen und Herren ins Leben gerufen. Gespielt wird vom 13. bis 15. Juli auf Rasen und nach einem Ruhetag vom 16. bis 19. Juli auf Hartplatz jeweils mit Match-Tiebreak im dritten Satz, aber natürlich ohne Weltranglisten-Punkte. Die großen Profi-Touren der ATP und WTA pausieren wegen Corona bekanntlich noch länger.
"Tennissport muss zurückkommen in die Normalität"
Thiem ist in Berlin als Nummer 3 der Welt top- und damit beim ersten Turnier ins Halbfinale vorgesetzt. An jedem der drei Turniertage sind vier Spiele zu sehen. Sollten tatsächliche keine Fans zugelassen sein, wird man mittels TV oder Stream dabei sein können. Da keine Einnahmen aus Eintritt oder Hospitality absehbar zu erwarten sind, muss der Event mit Werbepartnern und Sponsoren finanziert werden.
"Auch der Tennissport muss zurückkommen in die Normalität. Da sind wir ein kleiner Mosaikstein", sagte Weindorfer. "Wir hoffen auf Turniere im Herbst und freuen uns, dass sich damit die Spieler unter Wettkampfbedingungen auf die Fortsetzung der Saison vorbereiten können." Auch Thiem reagierte positiv. "Ich freue mich sehr auf dieses spannende Tennis-Projekt. Dass es auf Rasen und Hartplatz stattfindet, macht die Woche noch interessanter", sagte der Niederösterreicher in einer virtuellen Pressekonferenz.
Turnierdirektorin in Berlin ist Barbara Rittner. "Das ist eine Riesen-Idee. Die Vorfreude bei den Spielerinnen ist riesig", versicherte die ehemalige Nummer 24 der Welt und Damenchefin im deutschen Tennis-Bund. "Ich freue mich, plötzlich Direktorin bei einem Frauen- und Männer-Turnier zu sein."