Letten gehen im Billie Jean King Cup in Führung

Paszek verliert Tennis-Krimi gegen Ostapenko

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Tamira Paszek schnupperte gegen die Nummer 18 der Weltrangliste, Jelena Ostapenko lange an der Sensation, am Ende brachte die Lettin ihr Team im Billie Jean King Cup erwartungsgemäß in Führung. Sinja Kraus könnte im Anschluss ausgleichen.

Tamira Paszek hat nach einer ausgezeichneten Partie das Auftakt-Match im Billie Jean King Cup gegen die Tennis-Weltranglisten-18. Jelena Ostapenko nur hauchdünn verloren. Die 31-jährige Vorarlbergerin hatte gegen die Ex-French-Open-Siegerin im Play-off-Länderkampf Österreich gegen Lettland am Freitag in Schwechat zwei Matchballe, ehe sie nach 2:25 Stunden mit 6:3,2:6,6:7(9) noch verlor. Im Anschluss stellte Sinja Kraus mit einem klaren 6:3,6:1 auf 1:1 nach dem ersten Tag.

Österreichs in Abwesenheit von Julia Grabher erstmals als Nummer eins fungierende Kraus hatte im zweiten Spiel des Tages gegen Daniela Vismane keine Mühe. Mit jeweils zwei Breaks stellte die 20-jährige Wienerin nach nur 57 Minuten den Ausgleich für die Gastgeber her. Sie trifft am Samstag (11 Uhr/live ORF Sport +) im Spitzenspiel auf Ostapenko, danach misst sich Paszek mit Vismane.

Paszek hatte zuvor die Erkenntnis gewonnen, dass sie im Tennis noch was mitzureden hat. Für die ehemalige Weltranglisten-26. war es ein besonderer Tag ihres langen Tennislebens, sie hatte lange auf ein Match auf größerer Bühne warten müssen. "Für mich war der Walk-on-Court schon sehr speziell. Ich hatte wirklich Tränen in den Augen, weil es das letzte Mal für mich doch irgendwie wie in einem anderen Lebensabschnitt war, für Österreich auf den Platz zu stehen", ließ Paszek tief blicken. "Ich bin sehr stolz auf mich wie ich alles gehandelt habe, wie ich mich reingefightet und gespielt habe. Klar fehlen mir solche Matches auf täglicher Basis, damit ich dann die Big Points vielleicht ein bisserl aggressiver spielen kann."

Rückschlag nach Traum-Start

Zu ihren beiden Matchbällen im Tiebreak könne sie sich nichts vorwerfen. "Es ist schade, sie hat auf meine Slicebälle eigentlich nur Fehler gemacht. Bis auf den Matchball und den hat sie auf die Linie gespielt. Gott sei Dank kann ich ruhig einschlafen, weil ich es beim Matchball nicht 'vergackt' habe." Für ihr Selbstvertrauen habe es jedenfalls einen "Boost" bedeutet vor so einer Stimmung zu spielen. "Es waren Gänsehautmomente auf dem Platz, als die ganze Halle gestanden ist. Mein Herz war wirklich für Österreich und fürs Team auf dem Platz."

Für Paszek begann ihr erstes Match gegen eine Top-20-Spielerin seit Juni 2016 (1:6,3:6 gegen Madison Keys/USA in Birmingham, Anm.) ganz nach Wunsch. Die ehemalige Nummer 26 der Weltrangliste zeigte vor der aktuellen Nummer 18 überhaupt keinen Respekt und nutzte schon im Auftaktgame ihre dritte Chance zum ersten Break. Ein Vorsprung, den sich die solide agierende Paszek nicht mehr nehmen ließ.

Ostapenko, die erst kurzfristig von den WTA Finals im Doppel aus Texas angereist war, agierte zudem vor allem im ersten Satz sehr fehlerhaft. Paszek blieb bei ihren Aufschlagspielen souverän, beim Stand von 5:3 nutzte die Dornbirnerin ihren ersten Satzball nach 30 Minuten zum 6:3.

Break-Festival im Entscheidungssatz

Im langen Auftaktgame des zweiten Durchgangs kündigte sich eine Wende an. Ostapenko nutzte den vierten Breakball zum 1:0. Nach knapp 65 Minuten musste Paszek ihr Service zum 1:4 erneut abgeben, womit sich ein Entscheidungssatz ankündigte. Nach einem Rebreak zum 2:4 verlor Paszek zum 2:5 wieder den Aufschlag und bald darauf den Satz.

Satz drei begann für die aktuelle Nummer 492 aus Dornbirn gleich wieder mit einem Serviceverlust. Paszek schaffte zum 2:2 unter dem Jubel von knapp 200 Zuschauern, darunter u.a. die Ex-Spielerinnen Barbara Schett, Patricia Wartusch und Evelyn Fauth, das Rebreak. In der Folge dominierten die Rückschlägerinnen, nach insgesamt acht Breaks ging es im Entscheidungssatz ins Tiebreak. In diesem egalisierte Paszek ein 1:3 und fand bei 6:5 und 8:7 zwei Matchbälle vor, wehrte selbst zwei ab, ehe Ostapenko ihren dritten zum Sieg nutzte.

Der Sieger des Länderkampfs steigt in die Qualifikationsrunde 2023 auf. In dieser werden die Plätze für das lukrative Final-Turnier vergeben. Der Verlierer spielt in der Europa-Afrika-Zone I.
 

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