Caps-Präsident Hans Schmid macht sich im ÖSTERREICH-Interview Luft und spricht über "skandalöse" Entscheidungen und den Spielplan.
ÖSTERREICH: Die Vienna Capitals liegen nach 33 Runde auf Platz zwei. Wie
zufrieden sind Sie Herr Schmid?
Hans Schmid: Sehr! Vor allem wenn
man bedenkt, dass es Fachleute gab, die uns vor der Saison im hinteren
Drittel der Tabelle sahen. Die Performance der Mannschaft ist ausgezeichnet.
Wir hatten viele verletzte Spieler und wenn Aaron Fox zurückkommt, dann
werden wir noch stärker werden.
ÖSTERREICH: Am Samstag fand die Liga-Sitzung statt. Waren Sie dabei?
Schmid:
Nein, weil ich wusste, dass dort Dinge entschieden werden, mit denen ich
absolut nicht einverstanden bin. Es werden immer Entscheidungen gegen Wien
getroffen.
ÖSTERREICH: Zum Beispiel?
Schmid: Wir haben den Antrag
gestellt, dass für einen Sieg drei Punkte vergeben werden. Es ist absurd,
dass bei einem Unentschieden jeder einen Punkt bekommt und der Sieger nach
Verlängerung oder Penaltyschießen einen zusätzlichen. Ein Beispiel: Bei
einer „Nudlpartie“ werden drei Punkte vergeben, wenn man aber ein tolles
Spiel abliefert und klar mit 6:2 gewinnt, bekommt man nur zwei Punkte. Das
verzerrt ja alles. Zwar macht es die Tabelle enger, aber man muss sich
überlegen, welchen Sinn es noch macht, im Grunddurchgang ordentlich zu
spielen. Dieser Antrag hat aber keine Mehrheit bekommen.
ÖSTERREICH: Wie ist Ihre Meinung zu der neuen Regelung bei den Goalies?
Schmid:
Österreichische Torleute wie Gert Prohaska, der National-Tormann ist, werden
nur noch mit zwei Punkten bewertet. Das ist unfassbar! Das Ganze geht wieder
in die Richtung der Kärntner Vereine und damit bin ich nicht einverstanden.
ÖSTERREICH: Und der oft kritisierte Spielplan?
Schmid: Die
vielen Spiele sind in Ordnung. Das Problem ist, dass die Saison aufgrund
der Messe in Klagenfurt zu spät beginnt und zu früh endet, weil der Verband
das wegen der Weltmeisterschaft möchte. Die engen Termine mit Freitag,
Sonntag und Dienstag müssen weg. Dann können sich die Spieler auch besser
erholen.
ÖSTERREICH: Wie viel Spaß haben Sie noch am Eishockey?
Schmid:
Was beschlossen wird, ist oft skandalös. Wenn Entscheidungen wie die mit den
Goalies durchgehen, dann steigt mein Unmuts-Gefühl gewaltig.
Interview: Benjamin Pfeifer/ÖSTERREICH