Unsportlich

EBEL-Zwischenrunde endet mit Skandal

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Der Torhüter von Ljubljana verließ beim Penaltyschießen sein Tor.

Die Erste Bank Eishockey Liga geht mit einem internationalen Flair auch ins Play-off. Alle fünf teilnehmenden Länder der grenzüberschreitenden Liga sind im Viertelfinale vertreten. In der "best of seven"-Serie ab Sonntag kommt es nun zu zwei Österreicher-Duellen. Das offensichtlich unsportliche Verhalten von Olimpija Ljubljana am Dienstag in Salzburg bei der 6:7-Niederlage nach Penaltyschießen könnte aber noch ein Nachspiel haben.

Skandal
Bei Red Bull Salzburg hielt sich die Freude um den erfolgreichen Abschluss der Platzierungsrunde in Grenzen. Ljubljana-Torhüter Matija Pintaric verließ bei den Penaltys von Robbie Earl und Brent Aubin sein Tor und ließ die beiden Salzburger ungehindert ins leere Tor einschießen. RB Salzburg sprach in einer Presseaussendung daher von einem "geschenkten Penalty-Schießen - unsportlicher geht's nicht". Der Club teilte mit, dass sich laut Kapitän Matthias Trattnig slowenische Spieler bei der Verabschiedung dafür sogar entschuldigt hätten. Die Liga hat den Sachverhalt am Mittwoch an den dafür zuständigen Strafsenat übermittelt, der das Verhalten überprüfen wird, sagte Liga-Manager Christian Feichtinger der APA - Austria Presse Agentur.

Kein Viertelfinalduell
Ljubljana ist dank der Niederlage einem Viertelfinalduell mit Salzburg aus dem Weg gegangen. Titelverteidiger Salzburg trifft nun auf Rekordmeister KAC, die Black Wings aus Linz bekommen es mit den Vienna Capitals zu tun, die in der letzten Runde der Zwischenrunde doch noch den Aufstieg geschafft haben. Ljubljana spielt gegen Fehervar, Medveszak Zagreb gegen HC Znojmo. Der VSV hat erstmals seit 1987 das Play-off verpasst, die Graz 99ers verspielten mit einer 1:3-Niederlage in Villach den Aufstieg.

Für den KAC und die Capitals bietet sich nun die Chance auf eine Revanche für die Play-off-Niederlagen 2010. Der KAC war vor zwei Jahren im Viertelfinale gegen Salzburg durch eine 2:4-Niederlage in der entscheidenden siebenten Partie ausgeschieden. Die Capitals waren im Halbfinale gegen die Black Wings nach einem historischen Comeback der Linzer gescheitert. Die Caps hatten in der "best of seven"-Serie schon mit 3:0 Siegen geführt und mussten sich doch noch geschlagen geben.

Große Erleichterung bei Capitals
Am Dienstag herrschte aber große Erleichterung im Eissportzentrum Kagran, nachdem die Caps das frühe Saisonende mit einem 11:3-Erfolg gegen Jesenice doch noch abgewendet haben. "Wir haben in der gesamten Qualifikationsrunde alles gegeben, sind als Team aufgetreten und letztendlich dafür belohnt worden", sagte Trainer Tommy Samuelsson, der die Linzer aber in die Favoritenrolle drängt. "Im Viertelfinale sind wir nun Außenseiter, wir werden aber alles geben, alles ist möglich. Der Druck in der Serie liegt bei den Linzern, in Play-offs kann es immer wieder Überraschungen geben", erklärte der Schwede.

Capitals schaffen doch noch den Aufstieg



Caps-Generalmanager Franz Kalla sieht die Situation ähnlich. "Die Saison beginnt nun von neuem, alle acht Vereine haben das Ziel, Meister zu werden. Ich bin natürlich erleichtert, dass wir unser Minimalziel Play-off-Teilnahme letztendlich geschafft haben. Linz ist Favorit, sie waren die überlegene Mannschaft in dieser Saison, trotzdem bin ich überzeugt, dass das Team alles geben wird, um dagegen zu halten", meinte Kalla.

Zwei österreichische Vereine werden jedenfalls im Halbfinale dabei sein. Sollten dort beide ÖEHV-Clubs den Aufstieg ins EBEL-Finale verpassen, würde jene Mannschaft österreichischer Meister, die im Halbfinale mehr Siege aufzuweisen hat oder in weiterer Folge im Halbfinale mehr Punkte geholt hat.
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