Eltern auch beim Heim-Debüt live dabei.
Der wichtigste Förderer der Karriere von Marco Rossi erlebte dessen Sternstunde am Dreikönigstag live im TD Garden von Boston mit. Papa Michael Rossi war mit Frau Claudia angereist, um das NHL-Debüt des 20-jährigen Sohnes mitzuerleben und war nach dem gelungenen Einstand "megastolz". Denn Rossi zeigte beim 3:2-Erfolg seiner Minnesota Wild gegen die Bruins eine starke Premiere in der stärksten Eishockeyliga der Welt.
"Es war eine super Partie von Marco. Wir haben uns nach dem Spiel getroffen, er ist mit einem Riesen-Smile herausgekommen. Er war megaglücklich", erzählte Michael Rossi im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur.
Gegen Boston im Einsatz
Der Center kam vor 17.850 Zuschauern in der zweiten Sturmreihe mit wechselnden Flügeln und in der ersten Powerplay-Formation zum Einsatz. Gegen Stars wie Patrice Bergeron, Brad Marchand oder David Pastrnak machte er seine Sache gut. "Marco hat gesagt: 'Ich bin glücklich, dass ich dabei war, dass wir gewonnen haben und dass ich bei keinem Gegentor auf dem Eis war'", erzählte der Vater.
Es war der vorläufige Höhepunkt einer Karriere, die sich seit Jahren abgezeichnet hat und in die die Familie viel investiert hat. Vor allem Vater Michael, der seinen Sohn jahrelang täglich von Vorarlberg in die Schweiz fuhr, damit das Talent im Nachbarland die beste sportliche Ausbildung erhält. "Man kommt nicht von heute auf morgen in die NHL und die warten auf dich. Es ist ein hinarbeiten, es braucht eine starke Familie. Das sind acht, neun Jahre, wo man sehr viel Zeit investiert. Marco war immer der Initiator, er hat es so verlangt und uns mitgezogen", erinnerte sich Michael Rossi.
Dieser Drang, sich stets zu verbessern, wird durch das erste Hineinschnuppern wohl nur noch mehr. "Marco ist eine richtige Bestie, er will immer mehr. Er wird sich selbst antreiben", ist sich sein Vater sicher. Wie schnell die Schritte gesetzt werden, liegt aber in der Hand der Minnesota Wild. Und damit in guten Händen, betont Michael Rossi.
"Wenn man mitbekommt, wie er unterstützt wird, ist das sehr beruhigend. Es ist alles so, wie man sich das wünscht, sogar noch mehr", erzählt Michael Rossi und nannte von Spielerseite Marcus Foligno und Kevin Fiala.
Zukunft noch ungewiss
Wie es mit Marco Rossi weitergeht, ob er ganz beim NHL-Club bleibt oder wieder zurück ins Farmteam Iowa Wild muss, wird sich zeigen. Das hängt vielleicht auch davon ab, wann die derzeit verletzten Stürmer, zu denen am Donnerstag auch Star Kirill Kaprisow gekommen ist, wieder einsatzfähig sind.
Michael Rossi stresst diese Situation nicht. "Wir schauen von Spiel zu Spiel. Marco ist ein junger Spieler, es wird langfristig geplant, Minnesota glaubt an ihn. Sie entscheiden, wie es für Marcos Entwicklung am besten ist. Sie werden auch schauen, wie er mit dem ganzen Druck umgeht. Marco muss auf alles eingestellt sein, und er ist darauf eingestellt, er ist ein totaler Profi", sagte er.
Es ist jedenfalls davon auszugehen, dass Rossi am Samstag in St. Paul sein Heimdebüt gegen die Washington Capitals gibt. Dann sind auch seine Eltern noch einmal dabei, ehe es für sie zurück nach Vorarlberg geht. Sie werden wohl schon etwas entspannter auf der Tribüne sitzen, denn vor dem Debüt "waren es Stunden mit Nervosität ohne Ende, mit viel Vorfreude und Euphorie", sagte Michael Rossi. Danach "genießt man jede Sekunde".