Red Wings schafften 1997/98 als letztes NHL-Team die Titelverteidigung. Aber: Das Team aus der Auto-Stadt ist auch heuer großer Favorit.
Die New York Rangers sind mit zwei Siegen über Tampa Bay Lightning am Wochenende in Prag optimal in die 91. Saison der National Hockey League (NHL) gestartet, während sich die Ottawa Senators und Pittsburgh Penguins in Stockholm die Siege teilten. Für den Favoriten aus Detroit geht es erst am Donnerstag in Toronto los. Den Red Wings wird zugetraut, dass erstmals seit elf Jahren ein Stanley-Cup-Sieger seinen Titel erfolgreich verteidigt. Auch damals (1997/98) waren es die Red Wings, die angeführt vom aktuellen Club-Vizepräsidenten Steve Yzerman zweimal in Serie erfolgreich waren.
Fluch des Titelverteidigers
Seither gab es für den jeweiligen
Champion nichts mehr zu holen, selbst der Finaleinzug ist seither mit den
New Jersey Devils 2001 nur einem einzigen Stanley-Cup-Gewinner gelungen.
Einer der Gründe ist der neue, im Jahr 2005 abgeschlossene,
Rahmen-Kollektivvertrag, der nicht zuletzt dank der Einführung einer
Gehaltsobergrenze für mehr Ausgeglichenheit gesorgt hat.
Detroit noch stärker
Doch Detroit hat sein Team
zusammenhalten können und sich im Sommer sogar mit einem der begehrtesten
Spieler am Markt verstärkt. "Ich wollte die beste Chance, den Stanley Cup zu
gewinnen, und ich fühle, dass Detroit dieses Team ist", begründete Marian
Hossa seinen Wechsel vom unterlegenen Finalisten Pittsburgh nach Detroit.
Star-Ensemble
Bei den Red Wings gesellt er sich zu Stars wie
Nicklas Lidström, zum sechsten Mal in den vergangenen sieben Jahren Gewinner
der Norris-Trophy für den besten Verteidiger, Henrik Zetterberg (bester
Spieler des Play-offs), Pawel Datsjuk, Brian Rafalski oder Chris Chelios.
Chelios erhielt mit 46 Jahren noch einen neuen Vertrag und geht in seine 25.
NHL-Saison, muss wegen eines Schienbeinbruchs vorerst aber noch pausieren.
Dem steht im Team von Coach Mike Babcock nur ein nennenswerter Abgang
gegenüber. Der tschechische Startorhüter Dominik Hasek hat seine Karriere
beendet, im Play-off war aber ohnehin schon meist Chris Osgood im
Detroit-Tor.
Herausforderer
Als chancenreichste Herausforderer gelten aus dem
Westen die Dallas Stars und die San Jose Sharks mit dem neuen Trainer Todd
McLellan, in der Vorsaison noch Co-Trainer in Detroit. Im Osten werden die
Montreal Canadiens, die in ihre 100. Saison gehen, und Pittsburgh mit den
Jungstars Sidney Crosby (21) und Jewgenij Malkin (22) am stärksten
eingeschätzt. Malkin war in der Vorsaison hinter seinem überragenden
russischen Landsmann Alexander Owetschkin zweitbester Scorer der Liga.
Owetschkin, Stürmerstar der Washington Capitals, hatte mit 65 Treffern so
viele Tore erzielt wie seit zwölf Jahren keiner mehr.
Pittsburgh hat Hossa abgegeben, Top-Verteidiger Sergej Gontschar fällt zudem wegen einer Schulterverletzung vier bis sechs Monate aus. Geholt wurden Miroslav Satan und Ruslan Fedotenko vom neuen Pöck-Club New York Islanders, sowie Matt Cooke.